Nach Einbruch bei Freiwilliger Feuerwehr: Darum erinnert das Diebesgut an den Remmo-Clan!
Lichtenberg - Da werden Erinnerungen an den Jahrhundertraub wach. Leider. Denn bei der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenberg (Landkreis Bautzen) wurden Werkzeuge geklaut, die auch der Remmo-Clan beim Einbruch ins Grüne Gewölbe nutzte.
Anwohner bemerkten am Mittwochmorgen das eingeschlagene Fenster und das offene Rolltor. Schnell war der Schaden ausgemacht. "Konkret handelt es sich um eine akkubetriebene Rettungsschere und einen Rettungsspreizer", berichtet Wehrleiter Thomas Reichelt (40).
Mit den Hydraulik-Spreizern öffnen Rettungskräfte Autowracks nach Unfällen. Allerdings wurde auch Clan-Mitglied Wissam Remmo (27) nachgewiesen, 2018 in eine Firma in Erlangen eingebrochen zu sein, die ebensolche hydraulischen Spezialwerkzeuge herstellt.
Diese Geräte wurden später zum schnellen, geräuscharmen Aufbrechen des gusseisernen Gitters am Grünen Gewölbe genutzt. Auch am Berliner Bode-Museum, aus dem zuvor die 100-Kilo-Goldmünze geklaut worden ist, kam ein hydraulischer Spreizer zum Einsatz.
Beide in Lichtenberg geklauten Werkzeuge wurden 2021 von der Firma "Weber Rescue" aus Güglingen für 17.000 Euro gekauft.
Einsatzfahrzeuge im Gesamtwert von rund 700.000 Euro nicht mehr nutzbar!
Mittlerweile verfügen die Werkzeuge über eine Diebstahlsicherung: "Sobald das Gerät einen vordefinierten Radius verlassen hat, wird es bei Inbetriebnahme geortet und sofort deaktiviert", teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit.
Leider handle es sich bei den geklauten Werkzeugen um eine "Vorgängerversion", die mit dieser Funktion noch nicht ausgestattet war. Somit bleiben die geklauten Werkzeuge voll funktionsfähig.
Besonders schmerzhaft für die Kameraden aus Lichtenberg: Die Diebe entleerten auch einen ABC-Pulverlöscher in der Halle, mutmaßlich um ihre Spuren zu vertuschen. "Das Löschpulver ist in jede Ritze der Einsatzfahrzeuge gelangt", ätzt Reichelt. Rostgefahr für Leitungen und Computertechnik im Rettungsfahrzeug.
Die beiden Einsatzfahrzeuge (Gesamtwert rund 700.000 Euro), erst seit einem Monat im Einsatz, sind nicht mehr einsatzfähig: "Die Nachbargemeinde Wachau hat ein Ersatzfahrzeug ausgeliehen." Der zuständige Kriminaldienst ermittelt.
Titelfoto: Bildmontage: xcitepress/rico loeb