Mutmaßliche IS-Anhängerin: Frau aus Sachsen-Anhalt am Frankfurter Flughafen festgenommen
Aschersleben/Karlsruhe/Frankfurt - Die Bundesanwaltschaft hat vier mutmaßliche IS-Anhängerinnen bei ihrer Rückkehr nach Deutschland festnehmen lassen. Unter den am Donnerstagmorgen am Frankfurter Flughafen Festgenommenen befindet sich nach dpa-Informationen auch eine 1998 geborene Frau, die vor ihrer Ausreise in Aschersleben (Salzlandkreis) gelebt haben soll.
Die Frauen sollten im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte.
Alle vier Frauen haben die deutsche Staatsangehörigkeit, eine auch die marokkanische. Sie hatten sich den Angaben zufolge 2013 oder 2014 auf den Weg nach Syrien oder in den Irak gemacht und sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen.
Die junge Frau aus Aschersleben soll im Dezember 2014 über die Türkei nach Syrien ausgereist sein. Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft heiratete sie kurz nach ihrer Ankunft nach islamischem Ritus einen IS-Kämpfer. Das Paar soll bis März 2019 in verschiedenen syrischen Ortschaften unter der Herrschaft des IS gelebt haben.
Der Bundesanwaltschaft zufolge ermöglichte die Beschuldigte ihrem Ehemann dessen Betätigung für die Terrororganisation, indem sie den Haushalt führte und die gemeinsamen Kinder betreute. Im Gegenzug soll die Familie vom IS eine Alimentation erhalten haben. Auch eine Wohnung soll ihr zugewiesen worden sein.
Laut Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) hatte die Bundesregierung am Mittwoch 27 deutsche Kinder und 10 Mütter aus einem Gefangenenlager in Nordostsyrien zurückgeholt. Einige der Frauen seien direkt in Haft genommen worden.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa