Zodiak-Killer enttarnt? Privat-Ermittler legen Beweise vor: FBI-Whistleblower deutet Verschwörung an
Washington D. C. (USA) - Eine Gruppe von ehemaligen Ermittlern und Hobby-Detektiven ist sich sicher: Ein 2018 verstorbener Mann ist der berüchtigte Zodiak-Killer, der in den 1960er Jahren mindestens fünf Menschen in Kalifornien ermordete und in kryptischen Botschaften mit seinen Taten prahlte. Bahnt sich die Wende in einem der geheimnisvollsten Kriminalfälle der US-Geschichte an?
Als Gary Poste 2018 im Alter von 80 Jahren verstarb, nahm der Air-Force-Veteran womöglich ein Geheimnis mit ins Grab: Der Mann könnte für Dutzende Morde verantwortlich sein.
Wie die Zeitung "Daily Mail" jetzt unter Berufung auf Ermittler der Investigativ-Plattform "The Case Breakers" berichtet, sei man sich sicher, dass Poste und der berüchtigte Zodiak-Killer ein und dieselbe Person sind.
Schon 2016 soll der Verstorbene ins Visier des FBI geraten sein, er galt intern als Verdächtiger, erklären die Hobby-Ermittler, die schon viele ungelöste Kriminalfälle lösen konnten.
Doch nach dem Tod des Mannes verliefen die offiziellen Ermittlungen im Sande. Das änderte sich erst 2021, als sich nach eigenem Bekunden eine Quelle im FBI an die Hobby-Schnüffler wandte und die Gruppe auf Gary Poste aufmerksam machte. Die Ähnlichkeit zu Phantombildern des Zodiaks ist frappierend. Darüber hinaus gab der Whistleblower an, dass das FBI auf einer Isomatte, die dem Killer gehören könnte, die "unvollständige" DNA-Spur von Gary Poste gefunden habe.
Die "Case-Breakers"-Ermittler wurden hellhörig. Ein Team reiste sofort in Postes Heimatstadt, "wo von einem vertraulichen Informanten die DNA eines Blutsverwandten angeboten wurde." Vor Ort unterhielt man sich auch mit Menschen, die Poste kannten. Drei Personen gaben an, von den Morden gewusst zu haben, erklärten sich bereit, als Zeugen auszusagen.
Der DNA-Vergleich habe zudem eine "starke Übereinstimmung" ergeben, das haben Forensiker von fünf Laboren bestätigt, wie die Privat-Ermittler erklären. Man wolle die sichergestellte DNA nun mit Spuren von anderen Tatorten vergleichen.
Thomas Colbert: "Meine FBI-Leute sagen, das ist unstrittig. Es ist ein Match", glaubt der Leiter der Privat-Ermittlung zu wissen. Er wittert eine Verschwörung beim FBI: "Die wollten das vertuschen", zitiert ihn Daily Mail.
Das FBI hat sich zu den vorgelegten Beweisen bislang nicht geäußert. Auch für den verstorbenen Gary Poste gilt die Unschuldsvermutung.
Gary Francis Poste soll der Zodiak-Killer sein
Zodiak-KIller schrieb kryptische Briefe, verhöhnte die Polizei und prahlte mit seinen Verbrechen - Er wurde nie gefasst
Zwischen 1968 und 1969 terrorisierte der Zodiak-Killer den Großraum San Francisco. Seine bevorzugten Opfer: Liebespaare, die sich an abgeschiedenen Orten für einem Stelldichein trafen. Der Täter lauerte seinen arglosen Opfern auf Parkplätzen auf, töte mit Kopfschüssen oder grausam mit dem Messer.
Am Tatort hinterließ der Täter verschlüsselte Botschaften. Später wandte er sich in Briefen direkt an die Medien, bekannte sich zu seinen Taten und verhöhnte die Polizei. Seinen kruden Briefen waren verschlüsselte Botschaften die Rückschlüsse auf seine Identität beigelegt. Weil der Zodiak-Killer für seine Codes astrologische Symbole nutze, erhielt er seinen Spitznamen - Zodiak bedeutet Tierkreis der Sternzeichen. Die meisten Botschaften sind bis heute nicht entschlüsselt.
Mindestens fünf Morde hat der Killer nachweislich begangen. Zwei weitere Personen überlebten schwer verletzt. Doch die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein: Die Polizei geht von 20 bis 28 Morden aus. Selber behauptete der Killer in seinen Briefen 37 Menschen umgebracht zu haben. Der Zodiak-Killer wurde nie gefasst.
Titelfoto: Imago/xIllustrationx