17-Jährige auf Feldweg erschossen, mutmaßlicher Schütze tot: Musste sie deshalb sterben?
Wetzlar - Nachdem ein 32-Jähriger eine 17-Jährige auf einem Feldweg mit einem Schuss derart schwer verletzt haben soll, dass die Teenagerin kurz darauf starb, ist auch er mittlerweile an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Zudem kamen neue Details zur Verbindung der beiden Beteiligten ans Licht.

Darüber informierten die Staatsanwaltschaft aus Wetzlar sowie das zuständige Polizeipräsidium am Dienstag. Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, starb der mutmaßliche Todesschütze bereits am Montag an den Folgen der Schusswunden, die er sich selbst zugefügt haben soll.
Darüber hinaus informierten die Ermittler darüber, dass es wenige Monate vor der schrecklichen Tat, die das mittelhessische Wetzlar bis ins Mark erschütterte, eine Liebesbeziehung zwischen dem mutmaßlichen Täter und der Minderjährigen gegeben haben soll.
Diese habe die 17-Jährige aber bereits vor einiger Zeit beendet. Ob dies schließlich die Initialzündung für die grausame Tat war, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Gegen 6.45 Uhr lauerte der 32-Jährige der Jugendlichen laut Ermittlungen auf dem Weg an der Bechlinger Straße im Wetzlarer Stadtteil Blasbach auf und schoss auf sie, ehe er die Waffe wohl im Anschluss auf sich selbst richtete.
Ein Anwohner entdeckte die beiden Schwerverletzten und alarmierte Polizei und Rettungskräfte. Die 17-Jährige wurde per Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, erlag dort jedoch ihren Verletzungen. Der Tatverdächtige wurde notoperiert und überlebte zunächst.
32-Jähriger verfügte über keinen Waffenschein: Weitere Ermittlungen laufen
Die Tatwaffe, eine illegale Schusswaffe ohne waffenrechtliche Erlaubnis, wurde derweil sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft Wetzlar ermittelt weiter zum genauen Tathergang und möglichen Motiven.
Die Ermittler prüfen zudem, ob es im Vorfeld Hinweise auf Drohungen oder Eskalationen gab. Angehörige des Opfers werden weiterhin psychologisch betreut.
Normalerweise zieht die Redaktion von TAG24 es vor, nicht über mutmaßliche Suizide zu berichten. Da die Schüsse in Wetzlar-Blasbach aber große Aufmerksamkeit erregten, haben wir uns dazu entschlossen, einen Artikel dazu anzulegen.
Solltet Ihr selbst von Suizid-Gedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 0800/1110111 oder 0800/1110222 oder 0800/1110116123.
Titelfoto: Daniel Vogl/dpa