Mutter von Westerwald-Mörder über ihren Sohn: "Lebenslang ins Gefängnis"
Weitefeld - Nach dem Dreifach-Mord im Westerwald fahndet die Polizei weiter mit Hochdruck nach dem 61-jährigen Alexander Meisner. Dessen Mutter hat sich nun mit Entsetzen zu ihrem flüchtigen Sohn geäußert.

Gegenüber der Bild-Zeitung formulierte die 82-Jährige einen eindringlichen Appell an ihren Sohn: "Alexander, bitte stell Dich! Wenn Du das getan hast, gehörst Du lebenslang ins Gefängnis."
Ebenso berichtet sie, dass der 61-Jährige in letzter Zeit Drogen genommen hätte und seltsam geworden sei. Beging er den dreifachen Mord in der Gemeinde Weitefeld im Rausch?
Die Polizei betonte zuletzt, dass die Ermittler noch keine Erkenntnisse zu dem Verdächtigen hätten, "welche Gewalt-, Sucht- oder möglicherweise sexuell motivierten Neigungen ihn treiben".
Der Flüchtige soll in der Nacht zum 6. April einen 47 Jahre alten Mann, eine 44-jährige Frau und deren 16-jährigen Sohn getötet haben. Die beiden Erwachsenen wiesen Schuss- und Stichverletzungen auf, der Jugendliche nur eine tödliche Schussverletzung.
Das Motiv hinter der Bluttat ist noch völlig unklar. Die Polizei riegelte nach der Entdeckung der Leichen zunächst die Westerwald-Gemeinde weiträumig ab, doch der Täter entkam.

Polizei warnt vor Alexander Meisner: "Sprechen Sie ihn nicht an"

Am Dienstag wurde bekannt, dass die Ermittler Alexander Meisner für dringend tatverdächtig halten. Ein Haftbefehl wurde erlassen, doch der 61-Jährige war verschwunden. Inzwischen ist eine 100-köpfige Sonderkommission hinter ihm her.
Im Westerwald geht seitdem Angst um. Am Freitag wandte sich die Polizei mit einer eindeutigen Warnung an die Bevölkerung: Der Gesuchte könnte bewaffnet sein.
"Bleiben Sie vorsichtig und verständigen Sie die Polizei über den Notruf, wenn Sie den Tatverdächtigen sehen. Treten Sie nicht an ihn heran, sprechen Sie ihn nicht an", mahnte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Koblenz.
Wer eine verdächtige Beobachtung mache oder den 61-Jährigen sehe, solle unbedingt die Polizei informieren. Neben dem Notruf 110 wurde unter Tel. 026110350399 auch ein Hinweistelefon eingerichtet.
Titelfoto: Montage: Thomas Frey/dpa, Kriminaldirektion Koblenz