Wegen eines Schreibfehlers in der Klassenarbeit: Lehrer prügelt 15-Jährigen Schüler zu Tode!
Uttar Pradesh (Indien) - Ein 15-Jähriger erlag am Montag seinen schweren Verletzungen, nachdem sein Lehrer ihn wegen eines Schreibfehlers in einer Klassenarbeit zu Tode prügelte. Der Vorfall löste gewalttätige Proteste in der Stadt Auraiya aus.
Weil er das Wort "sozial" in einer Klassenarbeit falsch schrieb, wurde der 15-jährige Nikhil Dohre Anfang September von seinem Lehrer erst mit einem Stock geschlagen und anschließend bis zur Bewusstlosigkeit getreten.
Wie der Sender CBS News berichtete, kämpfte der Schüler danach rund 20 Tage im Krankenhaus um sein Leben, bevor er am Montag starb. Der Vater des 15-Jährigen klagte den Lehrer bei der Polizei in Auraiya im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh an.
"Er (der Lehrer Anm. der Redaktion) ist auf der Flucht, aber wir werden ihn bald festnehmen", sagte der örtliche Polizeibeamte Mahendra Pratap Singh.
Vor der Einäscherung des Schülers kam es in Auraiya zu gewaltvollen Demonstrationen, bei denen die Beteiligten die Festnahme des Lehrers forderten und unter anderem ein Polizeiauto in Brand setzten. Nach Polizeiangaben wurden etwa zwölf Menschen wurden festgenommen.
Für viele der Protestierenden ist Nikhils Tod kein Einzelfall, sondern ein weiteres Beispiel unzähliger Hassverbrechen gegen seine Kaste der "Dalit".
Schüler gehörte der oft diskriminierten "Unberührbaren"-Kaste an
Nikhil Dohre gehörte den so genannten "Dalit" an, der untersten Kaste in der indischen Gesellschaft. Die "Unberührbaren", wie Angehörige dieser Kaste auch genannt werden, werden sehr häufig Opfer von Gewalt, Hass und Diskriminierung.
Erst vor zwei Wochen wurden zwei Schwestern (†15, †17) vergewaltigt, getötet und an einem Baum aufgehängt gefunden.
"Laut offiziellen Daten finden im Schnitt fünf Hassverbrechen in diesem Zusammenhang pro Stunde in diesem Land statt", sagt Polizeipräsidentin Charu Nigam.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/andreypopov, Instagram/nikhil_8834