Verstörend: Danach hat ein Familienvater gegoogelt, bevor er seine gesamte Familie ermordete
Enoch (Utah/USA) - Was dieser Mann tat, ist einfach nur falsch: Michael Haight (42) ermordete seine gesamte Familie und richtete sich anschließend selbst. Jetzt veröffentlichten die Ermittler seine letzten Suchanfragen.
Dieser Fall löste Entsetzen aus: Anfang Januar wurden in einem Haus die Leichen einer achtköpfigen Familie gefunden. Alle wiesen Schussverletzungen auf, wurden aus nächster Nähe erschossen.
Die Ermordeten: Die 40-jährige Ehefrau, ihre fünf Kinder (17, 11, 7, 7, und 4) und die 78-jährige Oma.
Der mutmaßliche Täter: Familienvater Michael Haight, ein erfolgreicher Versicherungsmakler, der bereits Jahre vor der Bluttat wegen häuslicher Gewalt auffiel. Auch er wurde mit einer Schusswunde aufgefunden. Er richtete sich selbst.
Nun veröffentlichte die Polizei weitere Ermittlungsakten, die der Zeitung "East Idaho News" vorliegen. Darin enthalten sind die verstörenden Suchanfragen des Familienvaters in den Tagen vor den Schüssen:
- "Wie laut ist eine 9mm?"
- "Wie laut ist eine 40mm?"
- "Kann man einen Schuss in einem Haus hören?"
- "Können die Nachbarn Schüsse hören?"
Die Familie besaß wohl mehrere Pistolen. Als seine Planungen konkreter wurden, soll der Mann alle Waffen bis auf die Tatwaffe aus dem Haus entfernt haben.
Michael Haights Schuld ist unbestritten - forensische Beweise belegen das. Auch die Auswertung von Telefonen, Tablets und Computer sprechen eine deutliche Sprache.
Die Frage nach dem "Warum"
Die Frage nach dem "Warum" beschäftigt nach wie vor die Menschen aus der kleinen Stadt im US-Bundesstaat Utah. Hier kennt jeder jeden - viele der rund 8000 Einwohner sind gläubige Mormonen. Auch Familie Haight war im Ort bekannt, galt als beliebt und engagierte sich in der Kirche.
Mögliches Motiv: Tausha Haight wollte sich von ihrem Mann trennen, reichte am 21. Dezember, knapp 13 Tage vor der Bluttat, die Scheidung ein. Immer wieder soll Michael Haight, laut einem Bericht des Nachrichtenportals "KSL" zufolge, seine älteste Tochter misshandelt haben. Doch es kam nie zu einem Verfahren - die Ehefrau wollte das offenbar nicht. Sie "hoffte", ihr Mann sei auf "dem Weg der Besserung", sagte Tausha Haight damals zu Polizisten.
Spätestens ab 30. Dezember fasste der Mann seinen schrecklichen Entschluss. Seine Pläne wurden konkreter, er fing an zu googeln.
Am Abend des 3. Januar chattete die 17-jährige Macie Lynn mit einer Freundin, es sollte ihr letztes Lebenszeichen sein. "Sie sagte, ihr Vater sei nach Hause gekommen, habe sich seltsam verhalten und sie habe sich Sorgen gemacht", fasste die Polizei den Chatverlauf zusammen.
Am 5. Januar, gegen 16 Uhr, verschafften sich besorgte Nachbarn dann Zutritt zum Haus, fanden die Leichen und riefen den Notruf.
Familie Haight wurde unter großer Anteilnahme beerdigt
"Er hatte zwei Gesichter" - Eine Bekannte zeichnet das Bild eines Kontrollfreaks
Derweil zeichnen Menschen, die Michael Haight kannten, das Bild eines kontrollsüchtigen Mannes, der seine Frau auf Schritt und Tritt verfolgte, ihre Aktivität in den sozialen Medien überwachte und bestimmte, mit wem die Familienangehörigen befreundet sein durften. Es kam offenbar häufiger zu Gewalttätigkeiten - anscheinend über Jahre.
Die grausame Tat lässt die Menschen von Enoch noch enger zusammenrücken. Unter großer Anteilnahme wurden die Ermordeten Mitte Januar beerdigt.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über mögliche Suizide. Da der Vorfall im Zusammenhang mit der Tötung mehrerer Personen steht, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Montage: Facebook/Tausha Haight, Facebook/Lindsey Mikesell