Dresden - Sein couragiertes Eingreifen rettete dem Opfer vermutlich das Leben: Ali H. (27) alarmierte sofort die Polizei, als ein Telefonat zwischen ihm und seiner Ex-Kollegin plötzlich abbrach. Über den nun am Landgericht Dresden angeklagten Tom M. (23) sagte er im Zeugenstand: "Ich dachte, das ist der Teufel persönlich."
Der Syrer, Arzt heute in Chemnitz, kannte die Frau vom Studentenjob. "Wir hatten guten Kontakt, sie hat mir oft geholfen", so Ali.
In jener Nacht im Juli 2024 rief sie ihn aber per Video an. "Ich sollte mit ihr reden, weil sie Angst vorm Heimweg hatte", so Ali.
Denn zuvor war sie auf Tom getroffen, ebenfalls ein Ex-Kollege, der zudringlich war. Laut Anklage lauerte Tom ihr tatsächlich auf.
"Plötzlich tauchte aus dem Dunkeln ein Mann auf", so Ali. "Ich habe nicht alles verstanden. Aber er sagte: 'Deine Entscheidung', und sie antwortete: 'Was?! Nein!' Dann brach das Gespräch ab."
Sofort fuhr Ali zu ihr und rief die Polizei. Der Täter hatte die Frau in einen Keller verschleppt, vergewaltigt und versucht, sie zu ermorden. Am Tatort kam Tom den Rettern mit den Worten "Ich habe gerade jemanden umgebracht" entgegen.
SOKO Leipzig greift Heimwegtelefon-Thematik auf
Ali: "Er sagte das ganz ruhig und stolz. Das werde ich nie vergessen." Der Prozess gegen Tom M., der zu den Vorwürfen schweigt, wird fortgesetzt.
Auch im ZDF wird das Thema des "Heimwegtelefons" am Freitag präsent. Die "SOKO Leipzig" greift dieses Thema im neuesten Fall auf - "Pass auf auf Dich", so der Titel.
"Ich sehe niemanden, aber ich höre seine Schritte", sagt die gefährdete Frau einer Mitarbeiterin, die sie per Telefon auf ihrem nächtlichen Heimweg begleitet ... Spannung pur, am Freitag ab 21.15 Uhr im Zweiten!
Wer nachts allein unterwegs ist und sich unwohl fühlt, kann das Heimwegtelefon 030/12 07 41 82 (gilt bundesweit) anrufen. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter begleitet den Anrufer dann am Telefon bis nach Hause. Es gelten die Gebühren des Mobilfunkanbieters ins deutsche Festnetz.