Todesschütze (†32) von Wetzlar soll verurteilter Neonazi gewesen sein

Wetzlar - Der 32-Jährige, der in der vergangenen Woche im mittelhessischen Wetzlar erst eine 17 Jahre alte Jugendliche und dann sich selbst getötet hat, soll in der Neonazi-Szene aktiv gewesen sein.

Der 32-Jährige soll am vergangenen Donnerstag eine 17-Jährige erschossen und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet haben. (Symbolbild)
Der 32-Jährige soll am vergangenen Donnerstag eine 17-Jährige erschossen und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet haben. (Symbolbild)  © Carsten Rehder/dpa

Das berichtet die "Frankfurter Rundschau". Demnach handele es sich bei dem Täter um Francesco M. aus Wetzlar. Das habe auch die Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitung bestätigt.

So habe M. im März 2010 als Teil der rechtsextremen Gruppe "Anti-Antifa Wetzlar" als damals 17-Jähriger mit zwei Mittätern einen Brandanschlag auf das Haus der Familie eines antifaschistisch engagierten Seelsorgers in Wetzlar verübt.

Dafür sei M. vom Landgericht Limburg wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes zu fünf Jahren und neun Monaten Jugendhaft verurteilt worden.

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Am vergangenen Donnerstagmorgen (3. April) hatte der Mann nun nach den aktuellen Erkenntnissen der zuständigen Ermittler auf einem Feldweg in Wetzlar der 17-Jährigen aufgelauert und auf sie geschossen. Anschließend richtete er die Waffe gegen sich selbst.

Die Jugendliche starb kurz darauf im Krankenhaus. Der 32-Jährige wurde notoperiert, erlag aber am vergangenen Montag ebenfalls seinen Verletzungen, wie die Polizei berichtete.

War die Tat die Folge einer gescheiterten Liebesbeziehung?

Zudem hieß es, dass es wenige Monate vor der Tat eine Liebesbeziehung zwischen den beiden gegeben habe. Diese sei dann aber von der 17-Jährigen beendet worden.

Die Tatwaffe hatte die Polizei sichergestellt. Bei ihr handele es sich um eine illegale Schusswaffe ohne waffenrechtliche Erlaubnis.

Zum genauen Ablauf der Tat und den Hintergründen werde weiter ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Wetzlar mit.

Normalerweise zieht die Redaktion von TAG24 es vor, nicht über mutmaßliche Suizide zu berichten. Da die Schüsse in Wetzlar-Blasbach aber große Aufmerksamkeit erregten, haben wir uns dazu entschlossen, einen Artikel dazu anzulegen.

Solltet Ihr selbst von Suizid-Gedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 0800/1110111 oder 0800/1110222 oder 0800/1110116123.

Titelfoto: Carsten Rehder/dpa

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