Streit zwischen Brüdern eskaliert: 65-Jähriger abgestochen und enthauptet

Pannarano - Es ist eine Tat, die viele Fragen aufwirft: Ein 59-jähriger Italiener hat seinen 65-jährigen Bruder im Streit brutal niedergemetzelt. Den abgetrennten Kopf warf er vom Balkon.

Die italienische Polizei fand in einem Haus einen toten Mann (65), der durch zahlreiche Stichwunden verstümmelt war. Außerdem fehlte der Kopf.
Die italienische Polizei fand in einem Haus einen toten Mann (65), der durch zahlreiche Stichwunden verstümmelt war. Außerdem fehlte der Kopf.  © Christoph Sator/dpa

Jahrelang lebten die Brüder notgedrungen zusammen. Immer wieder kam es zu Streit. Dann griff der Jüngere zum Küchenmesser und rechnete grausam ab.

Es müssen schreckliche Szenen gewesen sein, die sich am Mittwochabend im beschaulichen Pannarano (knapp 2000 Einwohner, Kampanien) abgespielt haben. Wie die Nachrichtenagentur AGI berichtet, schnitt der 59-jährige Benito Miarelli (59) seinem eigenen Bruder Annibale Miarelli (†65) mit einem Küchenmesser die Kehle durch.

Anschließend schnitt Benito mit der Tatwaffe seinem Opfer den Kopf ab und warf ihn mit einer dramatischen Geste vom Balkon des Hauses, das sie gemeinsam bewohnten. Zahlreiche Nachbarn wurden zu Zeugen der verstörenden Tat, sahen den abgetrennten Kopf auf der Straße liegen.

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Dann ging der Bruderkiller seelenruhig ins Erdgeschoss, trat auf die Straße und legte den Kopf auf eine niedrige Mauer ab, schildern Zeugen. Rauchend wartete er auf das Eintreffen der alarmierten Polizei.

Nach der Tat sitzt der Schock in Pannarano tief. Bei vielen im Dorf galt der 59-Jährige als tickende Zeitbombe - der Getötete hingegen als sehr beliebt.

Tödlicher Bruderstreit erschüttert Italien

Immer wieder soll der Täter gewalttätig geworden sein, berichten Anwohner. Benito war der Polizei bekannt.

Der Arbeitslose soll offenbar schon länger unter psychischen Problemen gelitten haben. Häufig soll er betrunken gewesen sein und dann Streit angefangen haben. In der einzigen Bar des Ortes verweigerte man dem 59-Jährigen zuletzt alkoholische Getränke - aus Sorge, dass er sich wieder nicht im Griff habe.

Der getötete Annibale kehrte nach dem Tod seiner Frau wieder nach Pannarano zurück, zog in sein Elternhaus, auch, um für seinen "schwierigen" Bruder da zu sein, berichten Nachbarn. Der fleißige Arbeiter hat sein ganzes Leben in einer Türen- und Fensterfabrik geschuftet, galt als beliebt im Dorf.

Annibale freute sich sehr, seinen Ruhestand in Frieden verbringen zu dürfen. Nun wurde er viel zu zeitig aus dem Leben gerissen.

Titelfoto: Christoph Sator/dpa

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