Sozialarbeiterin wird von eigenem Auto überfahren und stirbt: Junge (12) steht unter Mordverdacht
Sheffield (Großbritannien) - Wenn Kinder töten, löst dies meist eine Welle des Entsetzens aus, zuletzt auch in Deutschland. In England ereignete sich diese Woche ein schreckliches Unglück, wie es zunächst schien: Eine Sozialarbeiterin wurde mit ihrem eigenen Auto überfahren und getötet. Unter Mordverdacht steht jetzt ein zwölf Jahre alter Junge.
Der tragische Vorfall passierte am Mittwochabend in Sheffield in der englischen Grafschaft South Yorkshire: Die 60 Jahre alte Marcia Grant wurde gegen 19.10 Uhr von dem Wagen erfasst und schwer verletzt.
Obwohl Polizei und Rettungsdienst schnell am Ort des Geschehens im Stadtteil Greenhill eintrafen, konnte nichts mehr für die Frau getan werden – sie starb noch an der Unfallstelle.
Wie die South Yorkshire Police am Freitag auf ihrer Webseite mitteilte, soll der Zwölfjährige, der nach dem Unglück in der Nähe festgenommen wurde, mittlerweile wegen Mordes angeklagt worden sein. Er werde am Samstag einem Ermittlungsrichter Sheffield Youth Court vorgeführt.
Details zur Identität des Jungen können laut Polizei aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden.
Wie mehrere englische Medien berichteten, darunter der Nachrichtensender BBC News, soll das Kind bei seiner Festnahme außerdem ein Messer bei sich gehabt haben. Demnach befinde er sich weiterhin in Polizeigewahrsam.
Hat eines ihrer Pflegekinder den Wagen gefahren?
Laut der Tageszeitung The Guardian soll Marcia Grant sich für Pflegekinder engagiert haben. Demnach haben sie und ihr 66 Jahre alter Ehemann mit zwei Jungen zusammengewohnt. Ob es sich bei einem von ihnen um den mutmaßlichen Täter handelt, ist nicht bekannt.
Mehrere Menschen legten im Gedenken an die 60-Jährige Blumen vor ihrem Haus ab. Ihre Familie hat über die Polizei bereits ein Statement veröffentlicht, in dem sie an eine "warme, liebevolle und engagierte Frau" erinnern, die eine "Säule der Gemeinschaft" gewesen sei.
Ihr Verlust sei ein großer Schock gewesen, weshalb man um die nötige Privatsphäre bitte, um ihren tragischen und plötzlichen Tod verarbeiten zu können.
Die polizeilichen Ermittlungen zum genauen Ablauf der mutmaßlichen Tat sind derzeit noch in vollem Gange.
Titelfoto: Bildmontage: South Yorkshire Police, IMAGO / SWNS