Sonja Engelbrecht vor 30 Jahren getötet: Wer hat diese Decke schon einmal gesehen?

München - Vor 30 Jahren verschwand Sonja Engelbrecht spurlos. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass die damals 19-Jährige Opfer eines Sexualverbrechens wurde. Eine beim Skelett gefundene Decke, die rekonstruiert werden konnte, könnte den Durchbruch bringen. Für entscheidende Zeugenhinweise ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

Sonja Engelbrecht verschwand im Alter von 19 Jahren spurlos. Erst 25 Jahre später wurde ein Teil ihrer menschlichen Überreste gefunden.
Sonja Engelbrecht verschwand im Alter von 19 Jahren spurlos. Erst 25 Jahre später wurde ein Teil ihrer menschlichen Überreste gefunden.  © Polizei

Die junge Frau wurde zuletzt in der Nacht von Montag, 10. April 1995, auf Dienstag, 11. April 1995, gegen 2.30 Uhr von einem Freund am Stiglmaierplatz in München gesehen, der sich dort von ihr verabschiedete.

Im Sommer 2020 fand man in einem Waldgebiet bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt einen menschlichen Oberschenkelknochen. Ein DNA-Abgleich brachte die Gewissheit: Es sind die menschlichen Überreste von Sonja Engelbrecht.

Nach zahlreichen Suchmaßnahmen fand man Ende März 2022 schließlich das restliche Skelett der jungen Frau in einer Felsspalte in dem Waldgebiet.

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Den Ermittlungen zufolge wurde sie Opfer eines Sexualverbrechens. Es ist wahrscheinlich, dass der Täter zumindest im Jahr 1995 einen Ortsbezug zu Kipfenberg beziehungsweise zur Region Ingolstadt/Eichstätt hatte. Hierfür kommen beispielsweise ein Wohnort, ein Arbeitsplatz oder auch ein Urlaub infrage.

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Teile dieser Decke wurden bei der Leiche aufgefunden. Mittlerweile konnte sie rekonstruiert werden.
Teile dieser Decke wurden bei der Leiche aufgefunden. Mittlerweile konnte sie rekonstruiert werden.  © Polizei

Die Leiche war in Müllsäcke und Planen verpackt. Deren Analyse ergab, dass diese zuvor bei Bau- oder Renovierungsarbeiten verwendet worden waren.

Daher gehen die Ermittler davon aus, dass der Täter im Jahr 1995 entweder privat renoviert oder gebaut hat oder aber auch in diesem Bereich beruflich tätig war.

Außerdem konnte eine Decke aufgefunden werden, von der sich die Ermittler Hinweise auf den Täter erhoffen. Mehrfache DNA- und Befragungsaktionen in Kipfenberg, 512 Hinweise und 827 Ermittlungsspuren liefen bislang ins Leere.

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Beschreibung der Decke:

  • 2 Meter lang und 1,40 bis 1,45 Meter breit
  • Decke in den Farben blau und schwarz
  • Vorder- und Rückseite nicht identisch, sondern farblich spiegelverkehrt gestaltet
  • Etikett mit Aufschrift "Acryl Velours"

Sonja Engelbrecht: 10.000 Euro Belohnung für entscheidenden Zeugenhinweis

Zuletzt wurde die junge Frau am Stiglmaierplatz in München gesehen. (Archivbild)
Zuletzt wurde die junge Frau am Stiglmaierplatz in München gesehen. (Archivbild)  © Polizei

Wer kann ergänzende Angaben zu den mitgeteilten Informationen machen? Wer hat insbesondere so eine Decke bereits einmal gesehen oder kennt jemanden, der in Besitz einer solchen Decke war?

Wer hat in dem betreffenden Waldgebiet speziell im Jahr 1995 Beobachtungen machen können beziehungsweise kennt Personen, die sich in der Vergangenheit (auch vor 1995) dort aufgehalten oder einen Bezug dorthin haben?

Zeugen werden gebeten, sich mit dem zuständigen Kommissariat 11, Telefonnummer 08929100, oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Titelfoto: Polizei (Montage)

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