Polizeibekannter Bodybuilder rastet aus: Ex-Frau verschleppt und getötet
Gradačac (Bosnien) - Einem bosnischen Bodybuilder sind komplett die Sicherungen durchgebrannt. Der 35-Jährige ließ sich zu einer schrecklichen Bluttat hinreißen und tötete dabei unter anderem seine Ex-Frau. Die Tat übertrug er live im Internet.
Bluttat in Bosnien-Herzegowina. Ein 35-Jähriger hat nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft am vergangenen Freitag drei Menschen getötet und darüber hinaus drei weitere durch Schüsse verletzt.
Der verdächtige Nermin Sulejmanović richtete seine Ex-Frau sowie einen Mann und dessen Sohn in Gradačac, gelegen im Norden des Landes, hin.
Bevor Polizisten den Mann festnehmen konnten, brachte er sich selbst um. Den Mord an seiner früheren Partnerin soll der 35-Jährige live auf seinem Instagram-Kanal übertragen haben.
Der Tat gingen wohl Streitigkeiten um ein Kontaktverbot zwischen ihm und seiner Ex voraus.
Der Muskelprotz suchte sie bei ihrer Tante auf, schoss dieser ins Bein und verschleppte seine frühere Geliebte in eine Hütte am Stadtrand, wo er ihr laut dem Recherche-Portal "istraga" in den Kopf schoss.
Im Anschluss fuhr er zurück in die Stadt und tötete einen Mann und dessen Sohn. Auch hier soll es zuvor Streit zwischen den Beteiligten gegeben haben. Bei der Gewalttat wurden ein Polizist und ein weiterer Mann verletzt.
Drogen und Gewalt: Bodybuilder soll der Polizei bekannt gewesen sein
Sulejmanović sei Besitzer eines Fitness-Studios und aktiver Bodybuilder gewesen, der an internationalen Wettkämpfen teilgenommen und Medaillen gewonnen habe. Zugleich habe er sich aber auch an anderer Stelle einen Namen gemacht.
Der Mörder soll Mitglied einer Drogenbande und der Polizei bestens bekannt gewesen sein.
Medienberichten zufolge wurde Sulejmanović 2014 wegen des Versuchs, rund 800 Kilo Marihuana von Albanien nach Kroatien zu schmuggeln, verhaftet.
Zwei Jahre danach sei er mit einem internationalen Haftbefehl gesucht worden, nachdem er gegenüber einem Polizisten gewalttätig geworden war.
Die bosnische Öffentlichkeit zeigte sich von der skrupellosen Bluttat geschockt.
"Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, was heute in Gradačac passiert ist. Den Familien der Opfer spreche ich mein tiefstes Beileid aus", sagte Nermin Niksic, Ministerpräsident des Landesteils kroatisch-bosnische Föderation.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über (erweiterte) Suizide. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat, hat sich die Redaktion entschieden, diesen zu thematisieren. Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym.
Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123
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