Nach Mordanschlag: Kartell-Mitglied endlich ausgeliefert und in U-Haft

Von Marion van der Kraats

Berlin - Er soll an acht Morden beteiligt gewesen sein und einen Mordanschlag in Berlin in Auftrag gegeben haben. Mehr als fünf Jahre später sitzt ein inzwischen 34-Jähriger in Berlin in Untersuchungshaft.

Laut der Berliner Staatsanwaltschaft wurde der 34-Jährige am gestrigen Donnerstag von Spanien nach Berlin ausgeliefert.
Laut der Berliner Staatsanwaltschaft wurde der 34-Jährige am gestrigen Donnerstag von Spanien nach Berlin ausgeliefert.  © Fabian Sommer/dpa

Der serbische Staatsangehörige wurde am Donnerstag von Spanien ausgeliefert, wie ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte.

Gemeinsame Ermittlungen mit dem Bundeskriminalamt in Wiesbaden haben demnach zur Festnahme des Mannes am 18. Oktober 2024 in Barcelona geführt. Bei dem 34-Jährigen soll es sich um eine Führungsfigur des sogenannten Balkan-Kartells handeln.

Er soll unter anderem Auftraggeber eines letztlich fehlgeschlagenen Mordes am 17. Februar 2020 in Berlin-Charlottenburg gewesen sein. Außerdem ist er wegen der Beteiligung an acht Morden auch von Österreich, Kroatien, Montenegro und Serbien zur Fahndung ausgeschrieben.

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Von dem versuchten Auftragsmord erfahren haben die Fahnder erst durch die Auswertung von Nachrichten beim verschlüsselten Messengerdienst Sky ECC, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Der Beschuldigte habe sich bislang nicht dazu geäußert.

Opfer kommt bei Autobombenexplosion ums Leben

Europol stuft den 34-Jährigen als Verdächtigen der Organisierten Kriminalität mit Führungsposition ein.
Europol stuft den 34-Jährigen als Verdächtigen der Organisierten Kriminalität mit Führungsposition ein.  © Jerry Lampen/ANP/dpa

Ziel des Anschlags war nach den Ermittlungen ein Führungsmitglied einer gegnerischen Gruppierung in Berlin. Auf den Mann wurde demnach in der Schlüterstraße, Ecke Lietzenburger Straße geschossen. Der Mann konnte sich aber in einem Hauseingang retten.

Zwei Wochen später soll er allerdings in Montenegro bei einer Autobombenexplosion ums Leben gekommen sein.

Der Konflikt zwischen den konkurrierenden Gruppen soll nach Erkenntnissen des BKA wechselseitig zu mehr als 80 Morden und Mordversuchen geführt haben, wie es hieß.

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Aus Sicht von Europol handelt es sich bei dem 34-Jährigen um einen Verdächtigen der Organisierten Kriminalität, der eine Führungsposition innerhalb krimineller Gruppierungen hat ("High Value Target"). Nach ihm wird auch gefahndet wegen schweren Raubes, Waffengesetzverstößen und der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung.

Titelfoto: Jerry Lampen/ANP/dpa

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