Mordfall Sonja Engelbrecht: Polizei veröffentlicht Fotos wichtiger Beweise
München - Bei den Ermittlungen im Fall der vor knapp 28 Jahren ermordeten Sonja Engelbrecht setzt die Polizei in München Hoffnungen auf eine schwarz-blaue Decke mit auffälligem Design.
Gesucht würden Hinweise auf Menschen, die eine solche Decke bis 1995 besessen hätten, teilten die Ermittler am Dienstag in München mit.
Sie zeigt die Umrisse eines Mannes und einer Frau, die auf einer Bank sitzen und sich einander zuneigen.
Wichtig sei auch ein Bezug zu Bayern, insbesondere zur Gegend um Kipfenberg. Die Polizei will am Mittwoch erneut einen Aufruf in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" (20.15 Uhr) starten.
In der Nähe von Kipfenberg im Landkreis Eichstätt war 2022 das Skelett der seit 1995 verschwundenen Frau entdeckt worden. Dabei lagen den Ermittlern zufolge auch Fragmente der Decke.
Nach einem öffentlichen Aufruf vor rund drei Wochen hatte sich eine Frau aus Bayern gemeldet, die so eine Decke zu Hause hatte.
Die Frau habe die Decke der Polizei als Vergleichsstück zur Verfügung gestellt, sagte der Leiter des für Morde zuständigen Kommissariats 11, Stephan Beer.
Beweis im Mordfall: Polizei sucht Besitzer von auffälliger Decke
Leiche in Plastikfolie gewickelt: Polizei sucht Menschen, die 1995 renoviert haben
Die Leiche war in Müllsäcke und Planen verpackt, teilte die Behörde mit. Eine Analyse ergab, dass die Folie wohl von Bau- oder Renovierungsarbeiten stammte, da an ihr Reste von weißer Malerfarbe gefunden wurden.
Die Ermittler suchen deshalb nach Menschen aus der Region, die 1994 oder 1995 mit Bau- oder Renovierungsarbeiten beschäftigt waren, sei es beruflich oder privat.
Für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt.
Titelfoto: Polizeipräsidium München (2)