Mordfall Julia: Verurteilter nach fast 20 Jahren Haft in Krankenhaus gestorben
Wetzlar - Der vor fast 20 Jahren verurteilte Mörder der kleinen Julia ist in einem Krankenhaus im mittelhessischen Wetzlar gestorben.
Der Mann sei noch immer aufgrund der damaligen Verurteilung in Haft gewesen, sagte ein Justiz-Sprecher am Donnerstag.
Zur genauen Todesursache wurde nichts bekannt. Zuvor hatten mehrere Medien über den Fall berichtet.
Das Landgericht Gießen hatte im Mai 2003 den damals 35-Jährigen, der während des Indizienprozesses geschwiegen hatte, unter anderem wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann die Achtjährige aus dem mittelhessischen Biebertal in seinem Keller getötet hatte, um einen vorher versuchten sexuellen Missbrauch zu verdecken.
Ob das Mädchen vor seinem Tod am 29. Juni 2001 tatsächlich missbraucht wurde, konnte das Gericht allerdings nicht mehr klären. Die verbrannte Leiche des Kindes war bei Niddatal gefunden worden.
Als wichtiges Indiz nannte der Vorsitzende Richter Gen-Spuren Julias an einem Teppichboden, den der Angeklagte in seinem Keller hatte anzünden wollen.
Dabei zog er sich schwere Brandverletzungen zu.
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