Mord-Prozess um getötete Schülerin Ayleen: Mutter schildert dramatische Wandlung
Gießen - Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 14-jährigen Schülerin Ayleen aus Baden-Württemberg hat die Mutter als Zeugin geschildert, wie sich ihre Tochter in den Wochen vor der Tat verändert habe.
"Es ist allen aufgefallen", sagte die 54-Jährige am Mittwoch als Zeugin vor dem Gießener Landgericht. Das Mädchen sei generell sehr schüchtern und zurückhaltend gewesen und "Ärger weitgehend aus dem Weg gegangen".
Seit etwa Mai habe sie lustlos, teilnahmslos und in sich gekehrt gewirkt. Sie selbst habe gedacht, es liege vielleicht an Problemen in der Schule oder mit einem Lehrer, sagte die Mutter. Den Angeklagten habe das Mädchen nie erwähnt.
Der 30-Jährige und die Schülerin sollen sich über einen Messengerdienst und ein Onlinespiel gekannt haben. Er soll dem Mädchen zahlreiche Nachrichten mit stark sexualisierten Inhalten geschrieben, immer wieder Nacktfotos von ihr gefordert und sie damit unter Druck gesetzt haben.
Der Deutsche muss sich unter anderem wegen Mordes, versuchter Vergewaltigung mit Todesfolge und Nötigung vor Gericht verantworten.
Laut Anklage soll er Ayleen am 21. Juli vergangenen Jahres mit seinem Auto in ihrem Heimatort Gottenheim nahe Freiburg abgeholt und sie in ein Waldgebiet nahe Langgöns in Hessen gebracht haben.
Ayleens Killer soll immer wieder Nacktfotos gefordert und sie seelisch unter Druck gesetzt haben
Dort solle er versucht haben, die Schülerin zu vergewaltigen und sie schließlich erwürgt haben.
Ihre Leiche soll er mit dem Auto zum Teufelsee nahe Echzell (Wetteraukreis) gebracht und versenkt haben.
Erstmeldung von 5.50 Uhr, aktualisiert um 13.40 Uhr.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa