Von Felix Müschen
Schackendorf - Der gewaltsame Tod einer 51 Jahre alten Frau im Kreis Segeberg hatte nach Angaben von Schleswig-Holsteins Innenministerin eine Vorgeschichte.
"Ich möchte zu dem Geschehen ergänzen, dass es bereits am 23. August 2024 zu einem Fall von häuslicher Gewalt zwischen der Geschädigten und den Beschuldigten gekommen war", sagte Sabine Sütterlin-Waack (CDU, 66) im Innenausschuss des Kieler Landtages.
So sei damals der heute 52-Jährige in die Wohnung seiner Ex-Partnerin eingedrungen und war dort nicht auf sie, sondern ihre Tochter getroffen. Die Tochter sowie eine Freundin von ihr fesselte er den Angaben nach an Stühle in der Wohnung. Als die Mutter nach Hause kam, habe der Tatverdächtige der Frau mit einer hohlen Metallstange auf Kopf und Hand geschlagen.
Beim Eintreffen der Beamten sei der Tatverdächtige nicht mehr vor Ort gewesen. Auch eine rechtsmedizinische Untersuchung an der Frau, zwei Tage nach dem Vorfall im August, habe keine erheblichen Verletzungen feststellen können.
Wie die Innenministerin sagte, habe die Polizei zunächst keine dringende Gefahr angenommen.
Gegen den Tatverdächtigen wurde ein Näherungsverbot erlassen
Allerdings besuchten Polizei und Feuerwehr den Mann zu Hause, da er bei dem Gespräch mit seiner Ex-Partnerin angekündigt hatte, sich das Leben zu nehmen. Er wurde daraufhin zunächst in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht und stationär aufgenommen, sagte die Innenministerin.
Ende September 2024 verließ er das Krankenhaus wieder und wurde auf ein Näherungsverbot zu seiner Ex-Partnerin hingewiesen. Auf telefonische Nachfrage wurde zudem den Beamten von der Klinik mitgeteilt, dass von dem Tatverdächtigen keine Gefahr ausgehe.
Am 16. November wurden in Schackendorf (Kreis Segeberg) die 51-jährige Frau getötet und ihr 45-jähriger Partner lebensgefährlich verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der 52 Jahre alte Ex-Partner die beiden auf der Straße vor dem Wohnhaus der Frau gewaltsam mit einem Messer verletzt haben. Anschließend sei er vom Tatort geflüchtet und habe sich später gestellt.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft besteht dringender Tatverdacht wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung.