Mord an Studentin Hanna: Verurteilter legt Revision ein
Traunstein - Strafe nicht akzeptiert: Der vor knapp einem Vierteljahr wegen Mordes an der Studentin Hanna verurteilte Mann hat die Entscheidung des Landgerichts Traunstein wie angekündigt offiziell angefochten.
Der Angeklagte habe Revision gegen das Urteil eingelegt, teilte das Gericht am Mittwoch mit.
Darüber habe nun der Bundesgerichtshof zu entscheiden. Seine Verteidigerin Regina Rick hatte unmittelbar nach dem Ende des Prozesses angekündigt, Rechtsmittel einlegen zu wollen.
Das zuständige Gericht hatte ihren Mandanten nach einem langen Indizienprozess letztendlich wegen gefährlicher Körperverletzung und Mordes aus einer entsprechenden Verdeckungsabsicht zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt.
Die Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler sah es als erwiesen an, dass der damals 20-Jährige die 23-jährige Hanna am frühen Morgen des 3. Oktober 2022 auf ihrem Heimweg von dem Club "Eiskeller" in Aschau im Chiemgau aus sexuellen Motiven von hinten angegriffen hat.
Anschließend hat er die junge Frau nach Überzeugung von Aßbichler schwer verletzt in den nahen Bärbach geworfen.
Prozess in Traunstein: Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler rügte Verteidigerin Regina Rick scharf
Die von der Verteidigung vorgetragene Version, die junge Frau könne schlichtweg gestürzt sein, es könne sich deshalb auch um einen Unfall handeln, verwarf das Gericht als abwegig und "lebensfremd". Aßbichler kritisierte die Verteidigung Ricks scharf.
Sie warf ihr vor, sie trage das aufsehenerregende Verfahren "auf die Straße", verhalte sich "eines Organs der Rechtspflege unwürdig" und rügte besonders, dass Rick mit ihrem prominenten Mandanten Manfred Genditzki (64), der 2023 nach 13 Jahren unschuldig in Haft freigesprochen worden war, im Traunsteiner Gericht aufgetaucht war.
Titelfoto: Uwe Lein/dpa