Mit zwei Kopfschüssen hingerichtet: Spitzel von Drogenkartell brutal getötet?

Offenbach am Main/Marbella - Zwei Schüsse in den Kopf, eine Plastiktüte - mit der er wohl zusätzlich stranguliert wurde - noch über den Kopf des leblosen Körpers gestülpt. So fanden spanische Ermittler die Leiche eines damals 33-Jährigen, dem seine Tätigkeit als sogenannter V-Mann wohl zum Verhängnis wurde.

Die Leiche von Aleksandar K. (†33) aus Offenbach am Main wurde bereits vor über einem Jahr in Marbella aufgefunden. (Symbolfoto)
Die Leiche von Aleksandar K. (†33) aus Offenbach am Main wurde bereits vor über einem Jahr in Marbella aufgefunden. (Symbolfoto)  © 123rf/amoklv

Aleksandar K. (†33) lebte zuletzt im südhessischen Offenbach bei Frankfurt am Main. Im Laufe der Ermittlungen zu seinem Tod, die bereits seit Juli des vergangenen Jahres laufen, stellte sich heraus, dass er wohl als Spitzel der hessischen Kriminalpolizei agierte, in ein Drogenkartell eingeschleust wurde und dort aufgeflogen sein könnte.

Seine Mörder fackelten gemäß der knallharten Bedingungen, die in diesem Milieu herrschen, scheinbar nicht lange. Doch ehe K. mit zwei Schüssen in den Kopf von seinem Leid "erlöst" und gefesselt mitten im Nirgendwo liegen gelassen wurde, soll er tagelang auf grausamste Art und Weise gefoltert worden sein.

Das Kartell, in welchem der Offenbacher zum Schein mitgewirkt haben soll, war im internationalen Kokain-Handel aktiv. Bei den Verantwortlichen für seinen Tod, die laut Frankfurter Rundschau allesamt noch immer auf der Flucht sind, soll es sich bei mindestens einem der Tatverdächtigen um eine Person aus dem Rockermilieu handeln.

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Zuvor hatte Aleksandar K. auch belastende Hinweise in mehreren internationalen Verfahren rund um das organisierte Drogenverbrechen geliefert. Sein letzter Einsatz als sogenannte Vertrauensperson endete für ihn jedoch tödlich.

Da über den Einsatz von V-Männern in der Regel keine Auskunft erteilt werden darf, konnte die Hanauer Staatsanwaltschaft eine Tätigkeit des Getöteten in diesem Fall aber "weder bestätigen noch verneinen."

Linke fordert Abschaffung von V-Männern - Auskünfte über Aleksandar K.s Todesumstände rar gesät

Während "die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hanau in alle Richtungen geführt" würden, hüllte sich das hessische Landeskriminalamt noch immer in Schweigen. Somit ist es - auch ein Jahr nach seinem gewaltsamen Tod - noch immer nicht gewiss, warum Aleksandar K. sterben musste.

Fest steht, dass die Linke spätestens nach diesem tragischen Fall die Einstellung des ohnehin seit Langem umstrittenen V-Männer-Programms fordert. Zudem prangerte man öffentlich an, dass Hessens Innenminister Peter Beuth (55, CDU) den Fall im Ausschuss vollends unerwähnt ließ.

Titelfoto: 123rf/amoklv

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