Von Petra Albers
Aachen - Ein wegen mehrfachen Mordes und Mordversuchs angeklagter Pfleger eines Klinikums bei Aachen soll noch mehr Taten begangen haben.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft soll er vier weitere Patienten ermordet und dies in neun weiteren Fällen versucht haben.
Eine entsprechende Nachtragsanklage sei beim Landgericht Aachen eingegangen, sagte eine Gerichtssprecherin.
Damit werden dem 44-Jährigen nun insgesamt neun Morde und 34 Mordversuche vorgeworfen, die er auf der Palliativstation eines Klinikums in Würselen begangen haben soll. Er soll seinen Opfern Überdosen von Schmerz- oder Beruhigungsmitteln gespritzt haben.
Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus niedrigen Beweggründen aus. Als Motiv nimmt sie an, dass der Deutsche ruhige Nachtschichten und wenig Aufwand mit den Patienten haben wollte.
Bei einigen Patienten soll der Krankenpfleger mehrere Versuche unternommen haben, um sie zu töten. Insgesamt gebe es damit 26 Geschädigte. Alle Taten soll er zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 begangen haben.
Anklage in 30 Fällen: Fünf Morde und 25 Mordversuche
Der Prozess gegen den Mann wegen der zunächst angeklagten 30 Fälle soll am 24. März vor dem Aachener Landgericht beginnen. Dabei geht es um fünf mutmaßliche Morde und 25 Mordversuche.
Ob die nachträglich angeklagten Fälle in diesem Prozess mitverhandelt werden, sei noch nicht entschieden, sagte die Gerichtssprecherin.