Mit goldenem Dolch: Killer-Model (24) tötet eigene Mutter

Moskau - Wie konnte es nur so weit kommen? Eine erfolgreiche Anwältin lag erstochen im Innenhof eines Moskauer Wohnkomplexes. Dringend tatverdächtig ist die eigene Tochter - das Model Angelina P. (24).

Angelina P. (24) soll ihre Mutter erstochen haben. Dafür wurde sie dem Haftrichter vorgeführt.
Angelina P. (24) soll ihre Mutter erstochen haben. Dafür wurde sie dem Haftrichter vorgeführt.  © Staatsanwaltschaft Moskau

Mit Tränen in den Augen wird Angelina dem Haftrichter vorgeführt. Die junge Frau soll ihrer eigenen Mutter einen Dolch in die Stirn gerammt haben. "Ich war es nicht. Ich habe Mama nicht umgebracht", hauchte die Verdächtige mit gebrochener Stimme.

Und doch sind sich die Ermittler sicher, dass die zierliche Frau am Abend des 12. November auf einem Spielplatz des luxuriösen Wohnkomplexes Nikolin Park, im Südwesten der russischen Hauptstadt, ihre eigene Mutter Angela K. (†47) tötete.

Inmitten einer Blutlache fanden die schockierten Anwohner am nächsten Morgen die Leiche der erfolgreichen Anwältin. Eine Blutspur führte die Ermittler bis zur Wohnung, welche Mutter und Tochter bis zuletzt bewohnten, berichtet die Zeitung "Komsomolskaja Prawda".

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Laut Staatsanwaltschaft starb die Frau durch einen gezielten Stich in den Frontallappen. Die Beweise gegen die 24-Jährige erhärteten sich schnell: Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie die junge Frau in der Nacht am Tatort war, in der Wohnung wurden reichlich Blutspuren und die mutmaßliche Tatwaffe - ein handgefertigter Dolch - gefunden.

Auch soll sich die 24-Jährige noch in der Todesnacht ein Flugticket nach Italien, mit Umstieg in Armenien, beschafft haben.

Der Haftrichter am Bezirksgericht Schtscherbinskij hatte keine Wahl: Er verhängte Untersuchungshaft.

Angelina P. träumte von einer Karriere als Model. Nun soll sie ihre Mutter getötet haben.
Angelina P. träumte von einer Karriere als Model. Nun soll sie ihre Mutter getötet haben.  © Screenshot: VK
An dieser Sitzgruppe musste Angelika K. sterben.
An dieser Sitzgruppe musste Angelika K. sterben.  © Staatsanwaltschaft Moskau
Mit diesem Dolch metzelte die junge Frau ihre Mutter nieder. Sie bekam die Waffe von ihrem Vater geschenkt.
Mit diesem Dolch metzelte die junge Frau ihre Mutter nieder. Sie bekam die Waffe von ihrem Vater geschenkt.  © Staatsanwaltschaft Moskau

Warum musste Angela P. sterben?

Angela K. galt als liebevolle Mutter, die ihrer Tochter jeden Wunsch erfüllte und sie bei allem unterstützte, berichtet die Wochenzeitung AIF. Die studierte Anwältin hatte zeitlebens hohe Positionen inne, verfügte über ein hohes Einkommen. Später gründete sie eine Unternehmensberatung, nach der Corona-Pandemie stieg sie bei einer Bank ein. Vom Kindsvater trennte sie sich schon kurz nach Angelinas Geburt.

"Angelina wuchs in einer Atmosphäre der Liebe, Fürsorge und des Respekts auf", sagte eine Angehörige zum Blatt. Doch: Das Mädchen sei sehr launisch gewesen, war gewohnt, "alles zu bekommen, was es wollte". Die junge Frau versuchte sich als Schauspielerin, wollte Social-Media-Manager sein. Zuletzt träumte die 24-Jährige offenbar von einer Karriere als Model.

Mutter und Tochter verstanden sich eigentlich blendend, sagten die Menschen, die sie kannten. Doch Angela K. hatte womöglich auch eine dunkle Seite. Stress auf der Arbeit und gescheiterte Investitionen. Die 47-Jährige griff immer häufiger zur Flasche, saß regelmäßig auf der Bank vorm Haus, betrank sich mit hochwertigem Whisky, berichtet AIF weiter.

Die 24-Jährige litt sehr unter der Trinkerei ihrer Mutter, offenbarten Verwandte. Bei ihrem Vater, der in Kasachstan lebt, fand sie Trost. Er schenkte ihr auch die Tatwaffe: einen handgefertigten orientalischen Dolch.

Was genau in dieser verhängnisvollen Nacht zwischen Mutter und Tochter geschah, ist bis heute nicht geklärt. Neben der Toten fanden die Ermittler eine angebrochene Flasche Whisky. Die junge Frau bleibt vorerst in Untersuchungshaft.

Titelfoto: Montage: Screenshot: VK, Staatsanwaltschaft Moskau

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