Mann lebt gefährliche Sexfantasie aus, Urlaubsflirt stirbt

Międzyzdroje (Polen) - Beim Sex mit Anna habe der Mann den Wunsch verspürt, eine SM-Praktik auszuprobieren. Sie stimmte dem angeblich zu. Die gerade erst begonnene Sommeraffäre endete desaströs, die Frau überlebte nicht.

In Polen starb eine Frau (34), nachdem sie Sex mit einem Mann (23) hatte, den sie kurz zuvor kennenlernte. (Symbolbild)
In Polen starb eine Frau (34), nachdem sie Sex mit einem Mann (23) hatte, den sie kurz zuvor kennenlernte. (Symbolbild)  © 123rf.com/lightfieldstudios

Die Leiche der 34-jährigen Polin wurde im Badezimmer ihrer Ferienwohnung in Międzyzdroje (deutsch: Misdroy) gefunden. Wie sich bald herausstellte, hatte sie kurz vor ihrem Tod Sex mit einem Mann, den sie kurz zuvor zufällig kennengelernte: Mykhailo M. wollte beim Geschlechtsverkehr mit Anna eine gefährliche sexuelle Fantasie ausleben. Nun steht der 23-Jährige wegen Mordes vor Gericht, berichtete das Portal Fakt.

Ihm wird vorgeworfen, seinen Urlaubsflirt im Juni 2022 umgebracht zu haben. Damals verbrachten Anna und ihre Freundin Karolina einen Kurzurlaub an der polnischen Ostseeküste. Dazu hatten sie für zwei Tage eine Unterkunft in einem der Gästehäuser gemietet.

Den Abend des 15. Juni verbrachten die Frauen in einem der örtlichen Clubs. Mit dabei war Mykhailo. Er und Anna verschwanden irgendwann.

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Ein paar Stunden später fand Karolina die Leiche ihrer Freundin im Bad. Zudem waren die Handys, Geldbörsen mit Dokumenten, Geld, das Auto der jungen Frauen und Mykhailo verschwunden. Der Ukrainer meldete sich aber kurz darauf bei der Polizei in Szczecin (deutsch: Stettin). Zwischenzeitlich war er nach Berlin geflohen, entschied sich dann aber zur Rückkehr.

Gegenüber den Polizisten gab er zu, dass er sich in der besagten Wohnung aufgehalten habe, in der Anna starb, und dass beide Sex hatten. Weshalb sie ums Leben kam, wüsste er jedoch nicht.

Ihm wurden zunächst nur unterlassene Hilfeleistung und Diebstahl vorgeworfen. Die Obduktion ergab jedoch Anzeichen einer Strangulation am Körper der Toten. Es kam zur Anklage gegen den jungen Mann.

Der Angeklagte sagt vor Gericht aus

Nach der Tat meldete sich der Mann bei der Polizei. Nun steht er wegen Mordes vor Gericht. (Symbolbild)
Nach der Tat meldete sich der Mann bei der Polizei. Nun steht er wegen Mordes vor Gericht. (Symbolbild)  © 123rf.com/danielt1994

Derzeit läuft der Prozess gegen Mykhailo M. vor einem Gericht in Szczecin. Bei den ersten Anhörungen erzählte er von den Umständen, die schließlich zu Annas Tod führten.

Wie er gestand, verwirklichte er beim Sex mit ihr einen erotischen Traum: "Ich habe die Fantasie, meine Partnerin beim Sex zu würgen. Ich habe es beim Sex mit Anna gemerkt. Sie hat zugestimmt", sagte er. "Ich legte meine linke Hand um ihren Hals und lehnte meinen Ellbogen gegen die Wand. Sie wurde gegen die Wand gedrückt. Es dauerte nicht lange", fügte er hinzu.

Anna sei dann nach unten gerutscht.

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Vor Gericht beteuerte der Angeklagte, er habe versucht, die Frau zu retten. Dies wurde durch die Ergebnisse der Autopsie bestätigt, Annas Leiche zeigte Spuren von Erster Hilfe. Als er jedoch feststellte, dass sie tot war, zog er ihr Unterwäsche und Hose an und zerrte sie ins Bad, um es so aussehen zu lassen, als sei sie eines natürlichen Todes gestorben. So fand Annas Freundin sie schließlich.

Eindeutig zuungunsten von Mykhailo ist die Sache jedoch nicht!

Führte ein Gemisch aus Medikamenten und Alkohol zum Tod?

Im Zuge der Ermittlungen kam heraus, dass Anna vor ihrem Tod krank war und Medikamente einnahm. Am Abend vor ihrem Tod trank sie zudem Alkohol. Bei der Autopsie wurden 1,3 Promille in ihrem Körper festgestellt.

Toxikologen hätten auch eine Arzneimittelreaktion festgestellt. Möglicherweise kam es in der verhängnisvollen Nacht zu einer Reaktion von Alkohol und Arzneimitteln, die sich tödlich auf Annas Körper auswirkte. Auch Drogen sollen im Spiel gewesen sein.

Mykhailos Anwalt fragte während der letzten Anhörung: "Was wäre, wenn die Kombination aus Alkohol und Drogen zum Tod der Frau geführt hätte und nicht mein Mandant?" Die nächste Anhörung ist für April geplant.

Titelfoto: 123rf.com/danielt1994

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