Leichen lagen in abgelegenem Haus: Sohn (28) wegen zweifachen Mordes angeklagt

Neustadt am Rübenberge - Ende Mai fanden Beamte in einem Haus in der Region Hannover die Leichen eines Ehepaares. Der 28-jährige Sohn wurde nun wegen zweifachen Mordes angeklagt.

In einem abgelegenen Haus in Neustadt am Rübenberge wurden die Leichen des Ehepaares gefunden.
In einem abgelegenen Haus in Neustadt am Rübenberge wurden die Leichen des Ehepaares gefunden.  © -/TNN/dpa

Wie die Staatsanwaltschaft Hannover jetzt mitteilte, stehe der junge Mann unter Verdacht, seine 53 Jahre alte Mutter und seinen 59-jährigen Stiefvater in ihrem Haus in der Ortschaft Hagen (Neustadt am Rübenberge) brutal erstochen zu haben.

"Mordmerkmale sind Heimtücke und niedrige Beweggründe", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover am Mittwoch.

Der Vorfall soll sich nach dem 20. Mai ereignet haben. Am 30. Mai wurden schließlich die Leichen der Eheleute entdeckt, weil sich Angehörige Sorgen gemacht und die Polizei alarmiert hatten.

Makabrer Notruf führt zu toter Frau: Schlimmer Verdacht erhärtet sich
Mord Makabrer Notruf führt zu toter Frau: Schlimmer Verdacht erhärtet sich

Als das Ehepaar nicht zu Hause war, soll sich der Tatverdächtige zunächst Zutritt zu dem Einfamilienhaus verschafft haben. Dort habe er den späteren Opfern aufgelauert. Als diese nach Hause kamen, soll der Angeklagte zuerst den 59-Jährigen unvermittelt von hinten angegriffen haben. Anschließend habe er auch seine Mutter mit zahlreichen Messerstichen getötet, hieß es weiter. Damit stehe das Mordmerkmal der Heimtücke im Raum.

Für das Motiv kommen Streitigkeiten zwischen dem Angeklagten und den späteren Opfern infrage.

So habe der 28-Jährige nach seiner Arbeitslosigkeit wieder in das Haus der Eltern zurückziehen wollen, was das Ehepaar aber nicht gewollt habe.

Die Staatsanwaltschaft geht damit auch von niedrigen Beweggründen für die Tat aus - dem zweiten Mordmerkmal.

Angeklagter war zunächst auf der Flucht

Die Polizei hatte Fotos von dem Tatverdächtigen veröffentlicht.
Die Polizei hatte Fotos von dem Tatverdächtigen veröffentlicht.  © Polizei

Nach dem tatverdächtigen 28-Jährigen war zunächst öffentlich gefahndet worden. Dafür hatte die Polizei mehrere Fotos des Mannes veröffentlicht, der zunächst spurlos verschwunden war. Seine Schwester hatte zuvor ebenfalls einen Suchaufruf bei Facebook gestartet, um ihn zu finden.

Nur wenige Tage später wurde er schließlich von der Polizei am Bahnhof in Gifhorn festgenommen.

Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Wann der Prozess gegen ihn startet, ist noch nicht bekannt.

Titelfoto: -/TNN/dpa, Polizei

Mehr zum Thema Mord: