Leiche von Mann in Kofferraum gepackt und nach Italien gefahren: War es sein Sohn?
Von Sabine Dobel
Raubling - Die Leiche eines Mannes aus Raubling wurde bei Neapel im Kofferraum seines Autos entdeckt, sein Sohn festgenommen: Der schlimme Fall sorgte im Sommer für Entsetzen. Das ist der aktuelle Stand der Ermittlungen.
Italienische Polizisten hatten im August bei Neapel die Leiche des 60-Jährigen aus Oberbayern bei einer Kontrolle gefunden. Zahlreiche Fragen waren offen.
Inzwischen stehen die Ermittlungen gegen den tatverdächtigen Sohn kurz vor dem Abschluss.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein rechnet damit, dass die laufenden Untersuchungen im ersten Quartal des kommenden Jahres enden könnten.
Der zum damaligen Zeitpunkt 31-Jährige ist seit seiner zeitnahen Auslieferung nach Deutschland in einer forensischen Einrichtung untergebracht.
Derzeit stünden noch von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene Sachverständigengutachten aus, teilte ein Sprecher der Zweigstelle Rosenheim der Staatsanwaltschaft Traunstein auf Anfrage mit.
Sollte sich dabei das bisherige Ermittlungsergebnis bestätigen, dürfte eine Antragsschrift im Sicherungsverfahren erfolgen - mit dem direkten Ziel einer Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Kurz vor Fund der Leiche: Angehörige hatte den Vater und seinen Sohn als vermisst gemeldet
Eine Angehörige hatte den Vater und seinen Sohn im August als vermisst gemeldet. Die Beamten in Bayern gingen rasch von einem Verbrechen aus.
Zeugen hätten über verdächtige Geräusche in der gemeinsamen Wohnung von Vater und Sohn im Landkreis Rosenheim gesprochen, erläuterten Polizei und Staatsanwaltschaft bereits im August.
Auch die Spuren hätten darauf schließen lassen, dass sich in dem Haus eine Gewalttat zugetragen habe - mit dem Sohn als mutmaßlichem Täter.
Italienische Medien hatten im August berichtet, der junge Mann sei 18 Stunden mit dem toten Vater im Kofferraum unterwegs gewesen. Das Auto habe er dann wegen einer Panne schließlich abgestellt. Die deutschen Ermittler hatten das aber nicht bestätigt.
Laut Nachrichtenagentur Ansa soll der Mann versucht haben, in mehrere Wohnungen einzubrechen.
Anwohner alarmierten entsprechend die Polizei, die den Deutschen festnahmen. Ermittler aus Deutschland waren damals kurz darauf nach Süditalien gefahren, um sich mit den dortigen Kollegen vor Ort auszutauschen und sämtliche Beweismittel des Falls entgegenzunehmen. Über mögliche Hintergründe oder ein Motiv wurde bisher nichts bekannt.
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