Amoklauf in Altersheim: Mann eröffnet Feuer und tötet sechs Menschen

Daruvar (Kroatien) - Ein Mann stürmt mit einer Schusswaffe in ein Altenheim und eröffnet das Feuer. Mehrere Personen werden bei dem Amoklauf getötet, darunter auch die Mutter des mutmaßlichen Schützen.

Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt.
Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt.  © Nikola Blazekovic/AFP

Bei einem Massaker in der kroatischen Kleinstadt Daruvar sind nach übereinstimmenden Medienberichten mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Sieben weitere wurden verletzt.

Zu den Opfern gehören nach ersten Informationen fünf Heimbewohner sowie eine Pflegeperson, meldete die Tageszeitung "Dnevnik". Unter den Toten sei auch die Mutter des vermeintlichen Täters.

Am späten Montagmorgen gegen 10.10 Uhr sei ein Mann, bewaffnet mit einer Kurzwaffe, in das Seniorenheim eingedrungen und habe aus bislang unbekanntem Motiv mehrere Schüsse abgegeben.

Ehemaliger Militärpolizist eröffnet Feuer in Altenheim! Mindestens sechs Tote, mehrere Verletzte

Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.  © Nikola Blazekovic/AFP

Für fünf Personen, auf die der mutmaßliche Todesschütze das Feuer eröffnet hatte, kam jede Hilfe zu spät - sie erlagen an Ort und Stelle ihren Verletzungen.

Ein weiteres Opfer sei im Krankenhaus verstorben. Nach Informationen des Portals "Index.hr" gebe es weitere Verletzte.

Nach der Tat soll sich der vermeintliche Angreifer in ein Café begeben haben, dort von der Polizei gestellt und festgenommen worden sein.

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Bei dem Tatverdächtigen handele es sich ersten Erkenntnissen zufolge um Krešimir P. (51), einen pensionierten Militärpolizisten.

"Vorläufig wurde festgestellt, dass er keine registrierte Schusswaffe besaß", sagte Nikola Milina, Chefdirektor der Polizei, und verriet, dass der Festgenommene bereits in der Vergangenheit immer wieder negativ in Erscheinung getreten war - unter anderem wegen Störung der öffentlichen Ordnung und des Friedens sowie häuslicher Gewalt.

Gerichtsmediziner sind vor Ort.
Gerichtsmediziner sind vor Ort.  © Zeljko Puhovski/CROPIX/AP/dpa

Präsident Zoran Milanovic (57) äußerte sich bestürzt über die Horror-Tat in der Ortschaft rund 130 Kilometer östlich der Hauptstadt Zagreb: "Es ist eine erschreckende Warnung und ein letzter Aufruf an alle zuständigen Institutionen, mehr zu tun, um Gewalt in der Gesellschaft zu verhindern, einschließlich einer noch strengeren Kontrolle des Waffenbesitzes", schrieb der 57-Jährige bei Facebook und forderte rasche Aufklärung: "Ich erwarte von der Polizei und der Staatsanwaltschaft, dass sie eine schnelle und gründliche Untersuchung durchführen, um alle Umstände dieses Verbrechens zu ermitteln und die Verantwortlichen zu bestrafen."

Blick auf das Café, in dem der mutmaßliche Schütze verhaftet wurde.
Blick auf das Café, in dem der mutmaßliche Schütze verhaftet wurde.  © Zeljko Puhovski/CROPIX/AP/dpa

Viele Fragen sind weiterhin noch offen, die Polizei hält sich weitestgehend bedeckt. Weitere Ermittlungen wurden aufgenommen.

Erstmeldung von 16.36 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.28 Uhr

Titelfoto: Zeljko Puhovski/CROPIX/AP/dpa

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