Filippo (22) soll Ex-Freundin Giulia getötet haben: Italien beantragt Auslieferung
Leipzig/Rom - Italien hat nach dem Mord an der 22-jährigen Studentin Giulia C. die Auslieferung des nach Deutschland geflüchteten mutmaßlichen Täters beantragt.
Filippo T. (22) soll wegen des gewaltsamen Todes seiner Ex-Freundin in seiner Heimat vor Gericht gestellt werden, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag unter Berufung auf das Justizministerium in Rom berichtete.
Der Fall sorgt in Italien seit mehr als einer Woche für Schlagzeilen. Inzwischen hat sich daraus eine grundsätzliche Debatte entwickelt, wie Frauen vor Beziehungstaten besser geschützt werden können.
Am Dienstag gab es zur Erinnerung an die ermordete Studentin in vielen italienischen Schulen eine Schweigeminute. Auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (46) meldete sich zu Wort.
"Jede einzelne Frau, die getötet wird, weil sie 'schuldig' ist, frei zu sein, ist eine Anomalie, die nicht akzeptiert werden darf", so die rechte Regierungschefin.
Nach einer Statistik des Innenministeriums wurden in Italien seit Beginn des Jahres bereits mehr als 100 Frauen getötet, weil sie Frauen sind.
Frauen in Italien sollen besser geschützt werden
An diesem Mittwoch will die Abgeordnetenkammer in Rom einen Gesetzesentwurf beschließen, der Frauen besser schützen soll. Zudem soll es eine Kampagne gegen sogenannte Femizide geben.
Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. In vielen Fällen handelt es sich bei den Tätern um Partner oder ehemalige Partner.
Der mordverdächtige Ex-Freund war am Samstagabend auf der A9 in der Nähe von Leipzig widerstandslos festgenommen worden, wo sein Auto nach tagelanger Flucht liegen geblieben war.
Ihm wird zur Last gelegt, seine Ex-Freundin eine Woche zuvor ermordet und die Leiche dann in einer Schlucht im Norden Italiens abgelegt zu haben.
Die beiden Studenten waren eineinhalb Jahre lang ein Paar, bis sich die Frau trennte. Sie blieben aber in Kontakt.
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