In den Flitterwochen: Anti-Drogen-Ermittler am Strand erschossen
Cartagena (Kolumbien) - Ein frischvermähltes Paar wollte die gemeinsamen Flitterwochen in Kolumbien verbringen. Dann kamen Auftragskiller und ermordeten den Bräutigam. Musste der frischvermählte Staatsanwalt sterben, weil er gegen Drogenbanden ermittelte?
Marcelo Pecci (45) galt als entschlossener Kämpfer gegen das organisierte Verbrechen in Paraguay. Der erfahrene Ermittler nahm dafür offenbar viele Risiken in Kauf.
Seine Ermittlungen zu Drogenhandel und Geldwäsche führten maßgeblich zur Verhaftung und Verurteilung zahlreicher Krimineller.
Doch sein Engagement wurde ihm offenbar zum Verhängnis, wie "El País" berichtete.
Der Staatsanwalt wurde am Dienstag in Kolumbien erschossen, am letzten Tag seiner Flitterwochen. Seine Angetraute musste alles mitansehen.
Die Killer kamen mit Jetskis
Nur eine Woche zuvor heiratete Marcello Pecci seine große Liebe Claudia Aguilera. Am Tag danach ging es in die Flitterwochen nach Kolumbien. Die Hotelanlage gilt als sicher, hat sogar einen bewaffneten Wachdienst.
Völlig arglos genoss der Staatsanwalt wohl den Morgen am Strand, als sich zwei Männer auf einem Jetski der Hotelanlage näherten.
"Einer der Männer stieg ab und schoss, ohne ein Wort zu sagen, zweimal auf Marcelo, ein Schuss traf ihn ins Gesicht und einer in den Rücken", zitierte eine lokale Zeitung die gebrochene Witwe.
Marcelo Pecci hatte keine Chance: Er war sofort tot.
Sicherheitsleute eilten an den Strand und es kam zu einem kurzen Schusswechsel, bei dem allerdings niemand verletzt wurde.
Anschließend flüchteten die Täter auf ihrem Jetski, mit dem sie gekommen waren.
In ihrem letzten Instagram-Post deutete die Braut wichtige Neuigkeiten an
Mehr als tragisch: Nur wenige Stunden vor dem Mordanschlag verkündete Claudia Aguilera offenbar ihre Schwangerschaft auf Instagram.
Inzwischen ist sie wieder in Paraguay angekommen. Ihr tragisches Schicksal findet große Anteilnahme.
Die Ermittler wollen den Fall lösen, doch Marcelo Pecci hatte viele Feinde
Die Polizei fahndet mit Phantombildern nach den Tätern, doch wer ihre Hintermänner sind, ist noch völlig unklar.
Jetzt fahnden kolumbianische und paraguayische Ermittler fieberhaft nach den Auftraggebern. Auch die USA will helfen.
Gegenüber "El País" sagt ein Experte: "Es ist schwierig, eine Verbindung herzustellen, obwohl alles darauf hindeutet, dass er den Interessen des kriminellen Kokain-Marktes geschadet hat."
Marcelo Pecci hatte offenbar viele Feinde.
Titelfoto: Montage: JOAQUIN SARMIENTO/AFP, Instagram/aguileraclaudi