Immer wieder verprügelte 47-Jährige ihren Freund - Dann brachte sie den jungen Mann (†24) um
Liverpool - Verstörendes Doppelleben: Eine 47-jährige Britin wurde des Mordes an ihrem 24-jährigen Freund für schuldig befunden. Die Details der Bluttat lassen in Abgründe blicken.
Die Killerin gab vor eine liebevolle Mutter zu sein, regelmäßig teilte sie Bilder ihrer vier Kinder, zeigte gern ihr Liebesglück mit dem etwas jüngeren Kasey (†24). Doch Natalie Bennett hatte eine dunkle Seite.
Am Freitag wurde die Britin zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt - Das berichtet der Sender ITV.
Der Vorwurf: Am Abend des 11. März 2023 stach Bennett in ihrer Liverpooler Wohnung zunächst mit einem Schraubenzieher auf Kasey ein, dann metzelte sie den jungen Mann mit einem Küchenmesser regelrecht nieder. Kasey Anderson trug schwerste Verletzungen an Bauch, Armen und im Gesicht davon.
Schwer verletzt schleppte sich der 24-Jährige noch auf die Straße, klopfte verzweifelt an die Tür des Nachbarhauses. Doch dort wollte man den Sterbenden nicht hereinlassen. Die Nachbarn hatten Angst.
Mit letzter Kraft wählte Kasey den Notruf und gab an, mit einem Messer angegriffen worden zu sein. Wer der Täter war, wollte der Mann nicht offenbaren. Denn seine Killerin stand hinter ihm. Sie nahm ihm das Telefon ab, führte das Gespräch weiter und behauptete, dass ihr Freund "schon so" zu ihr gekommen sei. Die Stichwunden seien "ein bisschen tief", sagte sie außerdem. Dann wartete die Mörderin seelenruhig auf die eintreffenden Rettungskräfte.
Kasey Anderson rang 20 Tage lang auf der Intensivstation mit dem Tod. Am 31. März, nur eine Woche vor seinem 25. Geburtstag, verstarb er im Kreise seiner Familie.
Was ging nur in ihr vor?
Vor Gericht behauptet Natalie Bennett in Notwehr gehandelt zu haben
Gegenüber der Polizei stritt Natalie Bennett die Vorwürfe zunächst ab. Dann änderte sie ihre Aussage und behauptete, ihren Freund in Notwehr getötet zu haben. Das behauptete sie bis zuletzt.
"Er hat mich getreten und ich bin in die Küche geflogen und habe mich vollgepinkelt", sagte sie mit gebrochener Stimme an die Geschworenen gewandt. Sie sei dann in die Küche geflüchtet und habe das Messer genommen und zugestochen, "weil sie Angst hatte, Angst vor Kasey" und "davor, was er tun würde".
Doch: Die Aufnahmen einer Türkamera zeigen, wie die Killerin ihrem Opfer noch in der Einfahrt ein Messer an den Kopf hält.
Natalie Bennet über den Ermordeten: "Ich liebe ihn immer noch. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht voller Schmerzen an ihn denke." Die Verteidigung argumentierte, dass Bennet starke Alkoholikerin sei und regelmäßig Drogen konsumiere. Außerdem würde sie an einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer weiteren psychischen Erkrankung leiden. Darüber hinaus würde sie "die Tat bereuen, weil sie ja jemanden verloren habe, den sie liebt". Ihre vier Kinder müssten zudem im Falle einer Verurteilung ohne Mutter aufwachsen.
Richter Denis Watson glaubte der Angeklagten kein Wort. "Ich bin sicher, dass Sie ihm gegenüber regelmäßig gewalttätig waren. Ihr Einfluss auf ihn war groß. Er war vernarrt in Sie. Er hat Ihnen immer verziehen", sagte er. "Seine Familie hat ihn bei vielen Gelegenheiten mit Verletzungen und schwarzen Augen gesehen. Seine Familie war überzeugt, und meiner Meinung nach zu Recht, dass Sie dafür verantwortlich waren."
Der Richter verhängte die Höchststrafe: lebenslänglich. Die Reaktion der verurteilten Mörderin: Daumen hoch.
Titelfoto: Montage: Merseyside Police