Ehepaar in "akuter Lebensgefahr": Wollte eine 62-jährige Frau ihren Mann ermorden?

Hanau/Gründau - In der südosthessischen Gemeinde Gründau wurde ein Ehepaar mit schwersten Verletzungen aufgefunden. Hatte die 62-jährige Frau zuvor versucht, ihren 79-jährigen Ehemann zu töten? Der Verdacht steht im Raum, die 62-Jährige wurde in Untersuchungshaft genommen, wie am heutigen Mittwoch bekannt wurde.

Die Polizei in Südosthessen ermittelt wegen des Verdachts des versuchten Mordes, nachdem in der Gemeinde Gründau ein Ehepaar mit schwersten Verletzungen aufgefunden wurde. (Symbolbild)
Die Polizei in Südosthessen ermittelt wegen des Verdachts des versuchten Mordes, nachdem in der Gemeinde Gründau ein Ehepaar mit schwersten Verletzungen aufgefunden wurde. (Symbolbild)  © Montage: Jonas Walzberg/dpa, Arnulf Stoffel/dpa

Die Frau und der Mann seien bereits am zurückliegenden Sonntagnachmittag von Familienangehörigen in einem Einfamilienhaus in Gründau-Rothenbergen aufgefunden worden.

Beide waren so schwer verletzt, dass sie in "akuter Lebensgefahr" schwebten, wie die zuständige Staatsanwaltschaft Hanau und die Polizei am heutigen Mittwoch mitteilten.

Der alarmierte Rettungsdienst war rasch vor Ort, versorgte die 62-Jährige sowie ihren Ehemann und lieferte sie in ein Krankenhaus ein.

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Inzwischen befänden sich beide außer Lebensgefahr. Die polizeilichen Ermittlungen zu den Hintergründen des Vorfalls muten jedoch erschreckend an: Es hätten sich "dringende Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die 62-Jährige versucht hatte, sowohl den 79 Jahre alten Mann als auch sich selbst zu töten", erklärte ein Sprecher.

Die Frau sei deshalb noch im Krankenhaus festgenommen worden. Zudem habe die Staatsanwaltschaft Hanau einen Untersuchungshaftbefehl "wegen versuchten Mordes" beantragt.

War es ein versuchter Mord? 62-jährige Frau in U-Haft

Eine Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Hanau habe am gestrigen Dienstag diesem Antrag entsprochen und U-Haft für die 62-Jährige angeordnet. Die Frau befinde sich inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt.

Zu den genaueren Umständen der Auffindung des Ehepaares wurden keine Informationen bekannt gegeben. Es ist daher nicht klar, ob die Frau und der Mann äußerliche Verletzungen aufwiesen, oder ob eine Vergiftung vorlag.

Der Umstand, dass die verdächtige 62-Jährige schon am Dienstag wieder gesund genug war, um in ein Gefängnis eingeliefert zu werden, weist eher auf eine Vergiftung hin.

Normalerweise zieht die Redaktion von TAG24 es vor, nicht über mutmaßliche Suizide zu berichten. In diesem Fall haben wir aber entschieden, es doch zu thematisieren, da es sich möglicherweise um eine versuchte erweiterte Selbsttötung handelt.

Solltet Ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym.

Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Montage: Jonas Walzberg/dpa, Arnulf Stoffel/dpa

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