Grausamer Sex-Mord: Neue Hinweise im Fall "Simone Dewenter"
Trier - Seit mehr als 20 Jahren sucht die Kriminalpolizei Trier mittlerweile nach dem Mörder von Simone Dewenter. Nach der TV-Ausstrahlung des grausamen Falls bei "Aktenzeichen XY... Cold Cases" gingen jetzt neue Hinweise ein.

Am 1. Januar 2003 wurde die Leiche von Simone Dewenter nahe Trier in einem Wald neben einem Parkplatz von einem Autofahrer entdeckt. Nur spärlich bekleidet fand man die damals 30-Jährige - ein klares Indiz für ein Sexualdelikt.
Nach der Ausstrahlung des Mordfalls am gestrigen Mittwochabend im ZDF gingen nun insgesamt 34 Hinweise ein. Dies teilte die Kriminalpolizei Trier auf Nachfrage gegenüber TAG24 mit.
Alle Hinweise werden jetzt sorgfältig geprüft, was der Behörde zufolge voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Aus ermittlungstaktischen Gründe könne man "keine näheren Angaben zu den Hinweisen geben", so Polizeikommissarin Kerstin Klein.
Simone Dewenter lebte zuletzt in Köln. Von Geburt an gehörlos, führte sie ein Leben voller Herausforderungen. Nach dem frühen Verlust ihrer Eltern lebte sie in einer Wohngemeinschaft in Köln-Kalk zusammen mit ihrem Partner und einem gemeinsamen Freund. Auch die Partnerin des Freundes war oft zu Gast - alle vier Mitglieder dieser kleinen Gemeinschaft waren gehörlos.
Simone hatte eine Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin absolviert, doch feste Arbeitsverhältnisse blieben selten. Häufig war sie auf Sozialhilfe angewiesen und stand unter gesetzlicher Betreuung, da sie nicht nur körperlich, sondern auch in ihren kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt war.

Simone Dewenter verdiente sich als Prostituierte Geld dazu

Um sich ein kleines zusätzliches Einkommen zu sichern, traf sie schließlich eine folgenschwere Entscheidung: Gemeinsam mit der Partnerin ihres Mitbewohners begann sie, sich gelegentlich auf dem Straßenstrich im Bonner Stadtteil Endenich zu prostituieren.
Am Abend des 29. Dezember 2002 begaben sich Simone und ihre Freundin erneut an die Straße "Am Propsthof", einem bekannten Treffpunkt für Prostituierte und ihre Freier.
Gegen 21.20 Uhr sah die Freundin noch, wie Simone in ein weißes Fahrzeug stieg - vermutlich ein Lieferwagen oder ein 7,5-Tonner. Danach verliert sich ihre Spur.
Ob sich Simone anschließend noch mit einem weiteren Freier traf oder ob besagter Unbekannter mit dem weißen Fahrzeug ihr letzter Freier war, ist unklar.
Fest steht allerdings, dass Simone daraufhin etwa 150 Kilometer in Richtung Trier fährt - vermutlich gegen ihren Willen. Auf einem abgelegenen Parkplatz soll es dann zu einer Auseinandersetzung sowie zu einem Kampf gekommen sein, der für Simone letztlich tödlich endete.
Zeugen oder stille Mitwisser werden gebeten, sich zu melden
Trotz intensiver Ermittlungen bleibt der Fall bis heute ungelöst. Die Polizei konnte zwar die DNA des Täters isolieren und ging in den vergangenen 20 Jahren über 250 Spuren nach - doch ein Durchbruch blieb aus.
Nun setzen die Ermittler ihre Hoffnung auf mögliche Mitwisser, die bereit sind, ihr Schweigen zu brechen und endlich Licht in dieses tragische Verbrechen zu bringen. Hierfür kann man sich unter der Rufnummer 0651/9830 bei der Kripo Trier melden oder das Vertrauenstelefon unter der Nummer 0152/28854968 nutzen.
Titelfoto: Kripo Trier