Grausamer Mord: 18-Jährige brutal hingerichtet und am Straßenrand entsorgt
Kolitzheim/Dittelbrunn - Gibt es nach über 45 Jahren endlich Gerechtigkeit nach einem grausamen Mord an einer jungen Frau aus Unterfranken? Der Polizei in den USA gelang vor wenigen Wochen eine Verhaftung, die einen Cold Case zum Abschluss bringen könnte.
Doch von vorn: Am frühen Morgen des 21. April 1978 wird auf einer Anhöhe abseits der Staatsstraße zwischen den Ortschaften Kolitzheim und Unterspiesheim (Landkreis Schweinfurt) eine Frauenleiche von Verkehrsteilnehmern entdeckt.
Wie sich kurz darauf herausstellte, wurde die Verstorbene, bei der es sich um die erst 18-jährige Cornelia Hümpfer aus der 7000-Seelen-Gemeinde Dittelbrunn handelte, mit zahlreichen Messerstichen in den Rücken und Nacken brutal hingerichtet. Von ihrem Mörder fehlte jede Spur.
Schon früh gingen die damals zuständigen Ermittler davon aus, dass es sich bei Cornelias Mörder um einen in der Region stationierten US-Soldaten gehandelt haben könnte. Eine Augenzeugin war in der Nähe des Ablageortes der Leiche auf ein Auto mit grünen Nummernschildern für US-Militärs aufmerksam geworden.
Doch trotz des vielversprechenden Hinweises liefen die weiteren Nachforschungen ins Leere, sodass der Fall ungelöst zu bleiben drohte. Erst fast 20 Jahre später, im Jahr 1996, geriet in den USA erstmals ein vermeintlicher Tatverdächtiger mit Militär-Background in den Fokus der Ermittlungen.
Hierbei handelte es sich um den heute 69-jährigen Tommy Molina, der mittlerweile in Gering im US-Bundesstaat Nebraska beheimatet ist.
Mord an 18-jähriger Cornelia Hümpfe: Tatverdächter bereits 1996 im Ermittler-Fokus
Seitens der Behörden hoffte man darauf, der Aufklärung des Cold Case endlich ein gutes Stück näher zu kommen, aber es stellte sich schnell Ernüchterung ein. Während Molina eine Beteiligung an der grausamen Tat vehement bestritt, überführten ihn auch die damaligen Spurenabgleiche und weitere Maßnahmen nicht.
2001 wurden die Ermittlungen gegen ihn vorerst eingestellt. Jedoch blieb man seitens der Ordnungshüter hartnäckig - und wurde belohnt! Mit neuester Kriminaltechnik gelang es Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes DNA-Spuren des 69-Jährigen an Cornelias Kleidung nachzuweisen - es folgte ein durch die Staatsanwaltschaft in Schweinfurt erwirkter, internationaler Haftbefehl.
Am 21. Juni dieses Jahres war es dann endlich so weit: Festnahme und Inhaftierung durch die US-amerikanische Polizei. Derweil geht man seitens der Behörden weiterhin davon aus, dass der damals 24-jährige Ex-Soldat eine Beziehung mit der erst 18-Jährigen führte, sie wohlmöglich aufgrund von Differenzen am Leichenfundort mit einem Messer hinrichtete und eiskalt liegen ließ.
Während Molian auf seine Auslieferung nach Deutschland und sein dortiges Strafverfahren wartet, könnte die Gerechtigkeit nach Cornelias brutaler Ermordung in greifbarer Nähe sein. Die weiteren Ermittlungen dauern derweil an.
Titelfoto: Montage: Scotts Bluff County Detention Center, Polizei Schweinfurt