Gewalteskalation nach Rebellenangriff: Tausende Tote! Hunderte Frauen missbraucht und angezündet

Goma (Demokratische Republik Kongo) - Chaos in der Demokratischen Republik Kongo in Zentralafrika! Die von Ruanda unterstützte Rebellen-Gruppe M23 drang in der vergangenen Woche in den Osten des Landes vor. Dort eskalierte die Gewalt, es gab Tausende Tote. Der Ausbruch von unzähligen Häftlingen führte zu einer Welle an Vergewaltigungen und anderen Schändungen.

In Goma müssen Massengräber ausgehoben werden.
In Goma müssen Massengräber ausgehoben werden.  © ALEXIS HUGUET/AFP

Ende Januar zog M23 (auch als "Bewegung 23. März" bekannt) gemeinsam mit ruandischen Soldaten nach Goma vor, der Hauptstadt der an Bodenschätzen reichen Region Nord-Kivu. Seitdem schießt die Zahl der Toten rasant in die Höhe. Die Vereinten Nationen sprachen von 700 Opfern innerhalb weniger Tage, inzwischen berichten mehrere Quellen von bis zu 2900 Leichen!

Die Straßen der afrikanischen Großstadt sind mit den Körpern toter Menschen gepflastert. Seit Tagen werden Massengräber ausgehoben, die Kapazitäten der Friedhöfe sind erschöpft.

Während des Rebellenangriffs kam es auch zu einem verehrenden Massenausbruch im Munzenze-Gefängnis in Goma, wie der britische Guardian berichtet. Tausende männliche Häftlinge konnten fliehen. Der Trakt für die weiblichen Insassen wurde in Brand gesteckt!

Polizei erhält Hinweis: Wenig später machen Beamte grausigen Fund
Mord Polizei erhält Hinweis: Wenig später machen Beamte grausigen Fund

"Es gab einen großen Gefängnisausbruch mit 4000 entflohenen Gefangenen. In diesem Gefängnis befanden sich auch einige hundert Frauen", beschrieb Vivian van de Perre, die stellvertretende Leiterin der in Goma stationierten UN-Friedenstruppe, die dramatische Lage vor Ort. "Sie wurden alle vergewaltigt und dann steckten sie den Frauenflügel in Brand."

Die weiblichen Häftlinge seien alle verstorben.

Ein Bestatter auf dem ITIG-Friedhof in Goma.
Ein Bestatter auf dem ITIG-Friedhof in Goma.  © Michel Lunanga/AFP

Überraschende Waffenruhe, aber riesiges Gewaltpotenzial! UN hält Dringlichkeitssitzung

Die Anwohner Gomas stehen vor einer Stadt voller Zerstörung.
Die Anwohner Gomas stehen vor einer Stadt voller Zerstörung.  © ALEXIS HUGUET/AFP

Mittlerweile hat M23 die gesamte Stadt unter ihrer Gewalt. Die Rebellen-Gruppe hatte angekündigt, in die kongolesische Hauptstadt Kinshasa ganz im Westen des Landes vorrücken zu wollen. Am Dienstag erklärten die Rebellen laut der Nachrichtenagentur AFP dann aber überraschend aus "humanitären Gründen" eine Waffenruhe.

"Wenn sie sich zurückziehen, ist das eine gute Nachricht. Andernfalls wird es zu einem neuen Zusammenstoß kommen, bei dem möglicherweise Tausende weitere Menschen ums Leben kommen", so van de Perre.

Wegen der Gewalteskalation wird der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen am Freitag - auf Wunsch der Demokratischen Republik Kongo - eine Dringlichkeitssitzung abhalten.

11 Tote nach Amoklauf an schwedischer Schule: "Wir alle wollen verstehen, warum"
Mord 11 Tote nach Amoklauf an schwedischer Schule: "Wir alle wollen verstehen, warum"

Dabei soll es um die "Situation der Menschenrechte" in der Region gehen, wie Sprecher Pascal Sim am Dienstag mitteilte.

Titelfoto: ALEXIS HUGUET / AFP

Mehr zum Thema Mord: