Frau stiftet Männer zum Raub an, die foltern ihren Ex-Mann zu Tode
Tameside (Großbritannien) - Nach dem grausamen Folter-Mord an einem 38-jährigen Engländer sind Urteile gegen die Anstifterin und zwei Täter gefallen. Doch der Dritte im Bunde ist offenbar immer noch auf freiem Fuß und wird von der Polizei gesucht.
Es ist eine Tat, die an Grausamkeit kaum zu überbieten ist: Thomas Campbell wurde in seinem eigenen Haus in der englischen Grafschaft Greater Manchester zu Tode gefoltert. Seine eigene Ex-Frau Coleen (38) hat drei Männer dazu angestiftet.
Zwei von ihnen, Reece Steven (29) aus Middleton und Stephen Cleworth (38) aus Heywood, konnten geschnappt werden. Der jüngere wurde laut Greater Manchester Police wegen Mordes in Tateinheit mit Verschwörung zum Raub zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er muss voraussichtlich für mindestens 37 Jahre hinter Gitter.
Seinen Kompagnon erwarten zwölf Jahre, die Ex-Frau 13 Jahre Gefängnis. Sie soll die Männer dazu gebracht haben, Thomas am 2. Juli vergangenen Jahres in seinem eigenen Haus zu überfallen.
Laut Polizei öffnete er seinen Mördern arglos die Tür, wurde von ihnen überwältigt, mehrere Stunden gefoltert und zum Sterben zurückgelassen. Eine Autopsie habe ergeben, dass er mehr als 60 verschiedene Verletzungen erlitten habe.
Einem Bericht der britischen Boulevardzeitung The Sun zufolge haben sie ihn unter anderem geschlagen, mit Messern traktiert und ihm kochendes Wasser über seine Kehrseite geschüttet. Blutspritzer im Haus zeugten demnach von der unglaublichen Brutalität dieser Tat.
Danach sollen sie Bargeld und Drogen an sich genommen haben. Thomas Campbell soll selbst in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein. Er wurde erst am nächsten Tag von einem Nachbarn gefunden.
Ex-Frau und zwei Komplizen zu langen Haftstrafen verurteilt
Polizei sucht noch immer nach John Belfield
Mordpläne konnten Ex-Frau nicht nachgewiesen werden
Dem grausigen Verbrechen vorangegangen war offenbar ein langer und intensiver Kontakt zwischen Coleen und dem dritten Täter, John Belfield (28). Mit ihm soll die Blondine Dutzende Nachrichten ausgetauscht und 35 Mal telefoniert haben. Nur wenige Stunden vor der Attacke unterhielten sie sich sogar eine knappe halbe Stunde in ihrem Garten, heißt es.
In diesen Gesprächen plante Coleen mit ihrem Komplizen nicht nur den Raub, sie verriet ihm auch Details wie Thomas' genaue Adresse oder das Kennzeichen seines Lieferwagens. Einer der beiden verurteilten Männer soll ein Ortungsgerät an dem Auto angebracht haben, wie Videoaufnahmen beweisen.
Am Tattag seien die drei Männer schließlich sogar gesehen worden, wie sie ihr schreiendes Opfer zurück in sein Haus zerrten.
Nur wenige Tage später konnte die Polizei Coleen festnehmen, nachdem ihre frühere Schwiegermutter Verdacht schöpfte. Während sie nur wegen Totschlags verurteilt wurde, befindet sich John Belfield noch immer auf der Flucht, möglicherweise in Spanien.
Coleen konnte nicht nachgewiesen werden, dass sie wollte, dass ihr Ex-Mann stirbt – so wurde sie vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Da ihre Pläne mit Belfield aber zum Tod von Thomas geführt haben, entschied das Gericht in ihrem Fall auf Totschlag.
Titelfoto: Bildmontage: Greater Manchester Police