Fettleibiger Mörder kommt frei, weil er im Gefängnis keine Diät machen kann
Turin (Italien) - Ein zu 30 Jahren verurteilter Mörder darf das Gefängnis verlassen. "Weil er fettleibig und starker Raucher ist", gewährten ihm die Richter Hausarrest.
Dimitri Fricano, 35 Jahre alt, 200 Kilogramm schwer, stammt aus Biella in Italien und saß seine Haftstrafe bislang im Knast in Turin ab. Ein Gericht hatte ihn wegen Mordes an seiner damaligen Freundin, Erika Preti (†25), verurteilt.
Als das Paar 2017 Urlaub auf Sardinien machte, regte sich die junge Frau auf, weil ihr Freund das Bett im Hotelzimmer vollkrümelte. Im Streit stach er 57 Mal mit einem Brotmesser auf seine Partnerin ein und schlachtete sie regelrecht ab, berichtet die New York Post.
Nun werde Fricano nach nur einem Jahr Haft aus dem Gefängnis entlassen, weil ein Turiner Gericht entschieden hat, dass das sehr kalorienreiche Essen in der Gefangenen-Einrichtung schädlich für seinen Gesundheitszustand sei und ihn töten könnte, berichtet Corriere Torino.
Die Ärzte wiesen auch darauf hin, dass bei Fricano ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehe und er eine spezielle, kalorienarme Diät einhalten muss, die das Gefängnis nicht anbieten könne.
Als der Mann 2019 verurteilt wurde, habe er 118 Kilo auf die Waage gebracht. Aufgrund der Corona-Pandemie trat er seine Haftstrafe aber erst im April 2022 an. Seitdem stieg sein Körpergewicht auf rund 200 Kilo.
Hausarrest statt Knast
Aus diesem Grund entschied das Gericht in der vergangenen Woche, dass der korpulente Inhaftierte aus medizinischen Gründen nicht länger hinter Gittern bleiben dürfe. Aufgrund seines Gewichts sei es ihm auch kaum möglich, sich ohne Rollstuhl oder Krücken fortzubewegen. Darüber hinaus sei Fricano Kettenraucher, paffe täglich rund hundert Zigaretten.
Er darf seine Strafe nun im Hausarrest im Haus seiner Eltern nahe Mailand verbüßen, wo er künftig gesunde Ernährung bekommen soll.
Die Familie des Opfers reagiert schockiert auf die Neuigkeit und nannte die Entscheidung der Richter "beschämend". Für den Vater der Verstorbenen, Fabrizio Preti, sei es "wie ein Stich ins Herz" gewesen, als er davon erfuhr.
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