Bis zu 90 Opfer: Ist Berliner Arzt einer der schlimmsten deutschen Serienkiller?

Berlin - Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen gegen Johannes M. (40) ausgeweitet und prüft weitere Todesfälle, die mit dem Palliativmediziner in Verbindung gebracht werden.

Der Angeklagte soll unter anderem am 24. Juli eine 72 Jahre alte Frau in einem Mehrfamilienhaus in Plänterwald getötet haben.  © Berliner Feuerwehr

Eine Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamts hat insgesamt 395 (!) Fälle untersucht, wie die Behörde mitteilte - in 95 soll sich ein Anfangsverdacht ergeben haben, der sich fünfmal nicht erhärtet habe.

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen wegen Verdachts des 15-fachen Mordes aus Heimtücke und anderen niedrigen Beweggründen am Landgericht Berlin Anklage gegen den 40-Jährigen erhoben. In weiteren 75 Fällen dauern die Untersuchungen demnach noch an.

Damit könnte der Palliativarzt, der für einen Pflegedienst in der Hauptstadt tätig war, für insgesamt 90 Morde verantwortlich sein!

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Mit der Anklage ist nicht nur eine Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und eine angestrebte Sicherungsverwahrung verbunden, sondern natürlich auch die Erteilung eines lebenslangen Berufsverbots.

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Niels Högel hat als Krankenpfleger mehr als 100 Menschen getötet

Der sogenannte "Todespfleger" Niels Högel (48) soll mehr als 100 Menschen auf dem Gewissen haben. (Archivfoto)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Der Angeklagte wird beschuldigt, mindestens 15 seiner Patienten zwischen dem 22. September 2021 und 24. Juli 2024 getötet zu haben. In einigen Fällen habe M. anschließend Feuer gelegt, um die Tat zu vertuschen.

Seinen Opfern soll er ohne deren Wissen und Zustimmung zuerst ein Narkoseeinleitungsmittel und hinterher ein Muskelrelaxans verabreicht haben, welches letztendlich innerhalb von wenigen Minuten zum Atemstillstand geführt habe.

Sollten sich die 90 Fälle bestätigen, wäre Johannes M. einer der schlimmsten Serienkiller Deutschlands.

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Nur Niels Högel (48) hätte mit 106 nachgewiesenen Morden mehr auf dem Kerbholz. Der sogenannte "Todespfleger" hat von 1999 bis Mitte 2005 als Krankenpfleger in Krankenhäusern in Oldenburg und Delmenhorst gearbeitet und während seines Dienstes unzählige Morde begangen - man vermutet, dass es sogar etwa 200 sein könnten.

Allerdings gibt es in der deutschen Geschichte noch einen weitaus grausameren Mörder: Im 16. Jahrhundert soll ein gewisser Christnam Gempperteinga sage und schreibe 964 Menschen getötet haben. Es bestehen allerdings große Zweifel an seiner Existenz.

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