Er sollte mit dem Hund Gassi gehen: Sohn bringt seine Eltern um
Bozen - Benno N. (30) aus Bozen in Norditalien hat wenige Monate nach seiner Verhaftung den Mord an seinen Eltern gestanden. Doch unklar ist, ob der Mann ein eiskalter Mörder oder psychisch krank ist.
Laut dem Nachrichtenportal "Südtirol Online" wurden Laura Perselli (†68) und Peter Neumair (†63) am 4. Januar von ihrem eigenen Sohn ermordet.
Demnach habe sich der 30-Jährige mit seinem Vater gestritten, weil er nicht aus dem Bett aufstehen und mit dem Hund spazieren gehen wollte. Die Situation eskalierte, am Ende brachte Benno N. das Paar um. Die Leichen entsorgte der mutmaßliche Elternmörder in einem Fluss.
Als Ende Januar die Leiche seiner Mutter gefunden wurde, geriet der Sohn schnell unter dringenden Tatverdacht und wurde festgenommen. Er sitzt seitdem in U-Haft.
Am Hals der toten Laura Perselli gab es Anzeichen von Ersticken. Der Leichnam seines Vaters soll noch immer verschwunden sein. Doch die Ermittler sicherten Blutspuren des Vermissten auf einer nahe gelegenen Brücke.
Unter der drückenden Last legte Benno N. schließlich ein Geständnis ab: Er erklärte, dass sein Vater ihn einen "Versager" nannte, weil er nicht mit dem Hund rausgehen wollte. Dann habe er sich beschert, weil sein Sohn nie im Haushalt half.
Am Ende stellte er Benno N. ein Ultimatum: entweder er zahle seinen Eltern jeden Monat ein Kostgeld in Höhe von 700 Euro. Oder er übernehme ein Drittel der Miete. Oder er ziehe aus. Der Vater fügte noch hinzu, dass die Schwester die Wohnung in Deutschland allein behalten werde.
Irgendwann verlor der 30-Jährige die Nerven.
Diagnose der Psychiater: Schizophrenie
"Ich nahm mein Kletterseil und warf mich im Flur auf ihn. Wir fielen beide zu Boden. Ich erinnere mich, dass ich es sehr fest gedrückt habe", erzählte N. den Ermittlern. Bald darauf kehrte die Mutter von der Arbeit nach Hause zurück. N. benutzte wieder das Seil, um auch sie zu töten. "Ich habe mich nicht einmal von ihr verabschiedet", sagte er aus. Nach der grausamen Tat und der Entsorgung der Leichen sei er in sein Zimmer gegangen und eingeschlafen.
Benno N. befindet sich derzeit in Bozen im Gefängnis. Er wird des Doppelmordes und des Versteckens einer Leiche beschuldigt. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.
Zudem müssen Gutachter herausfinden, ob N. zur Tatzeit zurechnungsfähig war. Zurzeit wird er psychiatrisch behandelt. Und das nicht zum ersten Mal! Im vergangenen Jahr diagnostizierten Psychiater in Deutschland bei dem 30-Jährigen eine Schizophrenie, nachdem er seiner damaligen Freundin die Kreditkarte geklaut und einen Raubüberfall vorgetäuscht haben soll.
Nach seiner Rückkehr in Bozen hätte er zur Therapie gehen sollen, was wegen der Corona-Krise jedoch schwierig war.
Update, 28. April, 19.20 Uhr: Leiche des Vaters geborgen
Wie 20 Minuten berichtet, wurde der Leichnam des Vaters geborgen.
Spaziergänger fanden den leblosen Körper in dem Fluss Etsch. Die Tochter identifizierte die Leiche anhand einer Armbanduhr als ihren Vater.
Der 30-Jährige zeige sich geständig.
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