Durchbruch nach sieben Jahren: Polizei macht grausigen Fund in Schuppen
Aachen - Im Fall einer seit 2016 vermissten Frau hat die Polizei Aachen nun ihre Leiche sichergestellt und einen Tatverdächtigen verhaftet. Dieser ist der heute 41 Jahre alte Ehemann der Frau. Er soll sie 2016 getötet haben.
Wie Oberstaatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts am Dienstag in Aachen berichtete, hatte die Polizei den Mann von Anfang an im Visier. Die Schwierigkeit habe jedoch darin bestanden, dass eine Leiche nicht auffindbar gewesen sei.
Eine Durchsuchung des Hauses des Verdächtigen in dem kleinen Ort Süsterseel an der deutsch-niederländischen Grenze erbrachte zunächst keine Hinweise.
Heute vermuten Polizei und Staatsanwaltschaft, dass der Mann die Leiche der damals 29-jährigen Dorota G. schon direkt nach der Tat aus dem Haus geschafft und an einem unbekannten Ort versteckt hat.
Erneuten Verdacht erregte der 41-Jährige vor einiger Zeit dadurch, dass er eine neue Wohnung in Geilenkirchen mietete, das Haus in Süsterseel aber trotz finanzieller Probleme behielt.
Bei einer Durchsuchung seines neuen Zuhauses sei nun die stark verweste Leiche der Frau in einer Tüte in einem Schuppen gefunden worden, sagte Schlenkermann-Pitts.
Mord aus Heimtücke? Tatverdächtiger Ehemann schweigt
Bei einer erneuten Durchsuchung des alten Hauses in Süstserseel schlugen zudem Spürhunde auf dem Dachboden an, sodass die Ermittler vermuten, dass die Leiche dort zwischenzeitlich ebenfalls gelagert worden ist.
Der Tatverdächtige schweige bisher und mache keine Angaben, sagte Schlenkermann-Pitts. Die Staatsanwaltschaft gehe vom Mordmerkmal der Heimtücke aus. Als Motiv könne man Eifersucht oder zumindest persönliche Beziehungsstreitigkeiten vermuten, doch müsse man hier die Hauptverhandlung abwarten. Medienberichten zufolge wollte die Frau den Mann für einen anderen verlassen.
Der heute 14 Jahre alte Sohn des Opfers und des mutmaßlichen Täters wird vom Jugendamt betreut. Vor dem Haus in Süsterseel wurden am Dienstag Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt.
Titelfoto: Bildmontage: Rolf Vennenbernd/dpa