Dreifach-Mord in Bayern: War es ein Nachbarschaftsstreit?

Langweid - Fünf Menschen sind bei einer Bluttat in der Nähe von Augsburg niedergeschossen worden, drei von ihnen starben. War es ein blutiger Nachbarschaftsstreit?

Die Polizei sicherte an den Tatorten Spuren.
Die Polizei sicherte an den Tatorten Spuren.  © dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Rettungs- und Polizeiwagen stehen in der ruhigen Wohngegend in dem kleinen Dorf Langweid bei Augsburg. In dem Haus, in dem sich ein furchtbares Verbrechen ereignet hat, sind die Fenster hell erleuchtet. Ein Mann soll dort in einem Mehrfamilienhaus drei Menschen erschossen haben: zwei Frauen und einen Mann. Zwei weitere Personen habe er am Freitagabend schwer verletzt.

Nach Angaben der Polizei soll der Tatverdächtige selbst in dem Haus gewohnt und seine Nachbarn niedergeschossen haben. Die Ermittler gehen von einem Nachbarschaftsstreit aus.

"Bei dem Tatverdächtigen und den drei Getöteten handelt es sich um Nachbarn, die im gleichen Mehrfamilienhaus wohnten", teilt die Polizei in der Nacht zum Samstag mit. "Nach ersten Erkenntnissen ging der Tat ein Nachbarschaftsstreit voraus."

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Gegen 19.15 Uhr habe der Tatverdächtige mit einer Schusswaffe drei Personen in dem Mehrfamilienhaus in der Schubertstraße getötet, hieß es in der Mitteilung. Es handle sich um zwei Frauen im Alter von 49 und 72 Jahren und einen 52-jährigen Mann.

Ob sie in einer der Wohnungen getötet wurden, teilte die Polizei nicht mit: "Wir sprechen nur davon, dass die drei Opfer im Mehrfamilienhaus getötet wurden und wollen nicht ins Detail gehen."

Tatverdächtiger lässt sich ohne Widerstand festnehmen

Eine der getöteten Personen wird aus dem Haus getragen.
Eine der getöteten Personen wird aus dem Haus getragen.  © News5/Merzbach

Anschließend habe der mutmaßliche Täter sich in ein weiteres Haus in der Hochvogelstraße begeben und dort eine 32-Jährige und einen 44-Jährigen mit einer Schusswaffe verletzt. Die beiden würden derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Sie befanden sich nach ersten Erkenntnissen der Polizei nicht in Lebensgefahr. Hinweise auf mögliche weitere Tatorte gab es nach Polizeiangaben zunächst nicht.

Laut Polizei kannten der mutmaßliche Täter und die beiden Verletzten sich ebenfalls. Wie genau, wurde nicht mitgeteilt.

Der 64-Jährige sei nach der Tat im schwäbischen Langweid am Lech festgenommen worden, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Nord in Absprache mit der Staatsanwaltschaft mit. Die konkreten Hintergründe zur Tat seien derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.

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Wie die "Augsburger Allgemeine" berichtete, kreiste zeitweise ein Hubschrauber über dem kleinen Ort. Die Polizei hatte die Fahndung nach dem Täter eingeleitet, nachdem sie wegen der Schüsse alarmiert worden war - und hielt den 64-Jährigen kurz darauf in dessen Auto an. "Er ließ sich ohne Widerstandshandlungen festnehmen", sagte ein Polizeisprecher.

Der Tatort war mit Flatterband abgesperrt, die Spurensicherung vor Ort. Über die Hintergründe könne man noch nichts sagen, man wolle Spekulationen vermeiden, sagte der Sprecher. "Dafür haben wir einfach zu viele Opfer."

Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf, der Verdächtige soll noch am Wochenende dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Titelfoto: Montage: dpa/Karl-Josef Hildenbrand, NEWS5/Merzbach

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