Dreifach-Mord im Westerwald: Ermittler haben bislang diese Erkenntnisse

Koblenz/Weitefeld - Zwei Erwachsene und ein 16-Jähriger wurden ermordet: Die Bluttat im Westerwald wirft weiterhin viele Fragen auf, der dringend tatverdächtige Alexander Meisner (61) bleibt weiterhin verschwunden. Am Donnerstagabend zogen die Polizei und die Staatsanwaltschaft Koblenz dennoch eine erste Bilanz zum bisherigen Stand der Ermittlungen.

Am Donnerstag fand in und um Weitefeld eine erneute groß angelegte Suchaktion der Polizei statt.  © Thomas Frey/dpa

Vorangegangen war eine erneute groß angelegte Suchaktion in und um den Tatort, die Gemeinde Weitefeld. Dafür hatte die Polizei sogar ein Flugverbot für die Region verhängt.

Der flüchtige 61-Jährige wurde dabei nicht gefasst, doch es seien "Feststellungen" getroffen worden, die nun analysiert würden. "Die Ermittlungsbehörden lassen auch in den nächsten Tagen nichts unversucht, um das Ziel - die Ergreifung des Tatverdächtigen - zu erreichen", betonte ein Sprecher.

Insgesamt seien schon mehr als 1000 Hinweise zu den Westerwald-Morden und dem Verdächtigen bei den Behörden eingegangen. Darunter auch 90 Hinweise infolge der Thematisierung des Falls bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" am Mittwochabend.

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Zu Alexander Meisner hieß es konkret: "Die in der Öffentlichkeit kolportierten Gerüchte zu einer möglichen früheren Ausbildung des Beschuldigten zum Einzelkämpfer in Kasachstan können nicht bestätigt werden." Sicher sei lediglich, dass der 61-Jährige in den 1990er-Jahren "zwei Jahre als Kraftfahrer in der Armee" gedient habe.

"Hinweise auf eine Flucht ins Ausland liegen derzeit nicht vor", kommentierte der Sprecher entsprechende Gerüchte, die kürzlich aufgekommen waren. Gänzlich ausschließen könnten die Ermittler aber eine Flucht des Gesuchten über die deutschen Grenzen hinweg nicht.

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Nach dem tatverdächtigen Alexander Meisner (61) wird weiterhin gefahndet. Achtung: Er könnte bewaffnet sein!  © Kriminaldirektion Koblenz

"Verstärkte polizeiliche Präsenz" im Westerwald über die Osterfeiertage

Nach dem Fund der drei Leichen riegelte die Polizei am 6. April den Ort Weitefeld weiträumig ab, intensive Maßnahmen zur Spurensicherung setzten ein.  © Markus Klümper/dpa

Die Motive hinter dem Mord an dem Paar und dessen Sohn in Weitefeld sind weiterhin unklar. Es gebe "derzeit keine tragfähigen Anhaltspunkte für eine möglicherweise tatrelevante persönliche Verbindung zwischen Tatverdächtigem und den Opfern".

Auch zu der Frage, "was den Täter innerlich angetrieben haben könnte", gibt es keine Erkenntnisse. Staatsanwaltschaft und Polizei lehnten es ausdrücklich ab, in dieser Hinsicht Spekulationen anzustellen.

Den Ermittlern sei zudem klar, dass viele Menschen, insbesondere in der Westerwald-Region um Weitefeld, angesichts der Situation beunruhigt seien. Vor einer Woche hatte die Polizei gewarnt, dass der Flüchtige eventuell bewaffnet sein könnte.

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Daher soll über die Osterfeiertage eine "verstärkte polizeiliche Präsenz vor Ort" aufrechterhalten werden.

Weiterhin können sich Zeugen an das speziell für diesen Fall eingerichtete Hinweistelefon unter Tel. 026110350399 wenden. Für Angaben, die zur Ergreifung des Beschuldigten führen, wurde eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.

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