Deutsche (†25) im Australien-Urlaub ermordet: Ex-Freund nach Sydney überführt
Lismore/Würzburg - Eine grausame Tat wird hoffentlich bald aufgelöst! Der Verdächtige im Fall einer vor 17 Jahren in Australien getöteten deutschen Backpackerin ist an die Justiz in Sydney überstellt worden.
Der damalige Freund der Erzieherin Simone Strobel (†25) aus Unterfranken war am Dienstag in seinem Haus im westaustralischen Perth inhaftiert worden. Am Mittwoch sei der 42-Jährige von dort nach Sydney an der Ostküste geflogen worden, berichtete der Sender 9News.
Videoaufnahmen zeigten ihn in Handschellen in einem Auto am Flughafen von Perth. Auf die Frage einer Journalistin, ob er der Familie Strobel etwas sagen wolle, schwieg der Mann. Medienberichten zufolge ist er in Australien verheiratet und hat den Namen seiner Frau angenommen.
Die australischen Behörden hatten zuvor mitgeteilt, dass umfangreiche Ermittlungen zur Festnahme des Verdächtigen geführt hätten. Details wurden nicht bekannt. Der damalige Freund galt bereits als Hauptverdächtiger, obwohl er die Tat immer abgestritten hat.
Um den Fall war es längere Zeit still geworden. Nachdem die australischen Behörden 2020 eine Million australische Dollar für Hinweise zum Tod der jungen Frau ausgesetzt hatten, gab es jedoch neue Hinweise.
2005 verschwand die damals 25-jährige Simone Strobel zunächst spurlos
Simone Strobel war 2005 gemeinsam mit ihrem Freund mit einem Working-Holiday-Visum in Australien unterwegs.
Als für einige Wochen zwei Bekannte aus Deutschland dazukamen, verbrachten sie zu viert Zeit auf einem Campingplatz in Lismore an der Ostküste.
Dort verschwand die 25-Jährige plötzlich. Wenige Tage später wurde ihre Leiche in der Nähe unter Palmwedeln gefunden. Untersuchungen ergaben, dass die Frau Opfer eines Verbrechens geworden war.
Die australische Autorin Virginia Peters hatte 2014 das auf ihren Recherchen beruhende Buch "Have You Seen Simone? The Story of an Unsolved Murder" (Haben Sie Simone gesehen? Die Geschichte eines ungelösten Mordes) veröffentlicht.
Darin nährt sie den Verdacht, dass ihr ehemaliger Freund der Täter sein könnte. Dieser verklagte die Autorin daraufhin wegen Verleumdung. Die Klage wurde später abgewiesen.
Titelfoto: Montage: picture-alliance/dpa/dpaweb, Screenshot/Twitter/9News Sydney