40-Jährige tot und zerstückelt: War es Totschlag oder Mord?
Darmstadt – Im Prozess um eine zerstückelte Frauenleiche vor dem Landgericht Darmstadt hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf 13 Jahre Freiheitsstrafe wegen Totschlags plädiert.
Nach dem Schlussvortrag der Anklage gab das Gericht allerdings zu bedenken, dass der 35 Jahre alte Beschuldigte auch wegen Mordes aus niederen Beweggründen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden könnte.
Die Beziehung zwischen ihm und dem Opfer sei zuletzt durch psychischen Zwang, Erniedrigungen, Gewalt und Todesdrohungen des Angeklagten gegenüber der Frau geprägt gewesen, erinnerte der Vorsitzende Richter an Zeugenaussagen.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat der angeklagte Deutsch-Mexikaner seine 40 Jahre alte Lebensgefährtin in der Neujahrsnacht 2019 nach einem Streit und einer körperlichen Auseinandersetzung erwürgt und dann zerstückelt.
Die Rechtsmedizin hatte mehrere Hinweise gefunden, dass die Frau am Hals gewürgt und so erstickt wurde.
Angeklagter hat Zerstückelung der Leiche zugegeben
Zudem waren 62 Blutergüsse am Körper festgestellt worden und Verletzungen, die 10 bis 20 Minuten vor dem Tod zugefügt worden waren.
Der Angeklagte behauptet, seine Freundin habe in der Neujahrsnacht nach einem Streit und einer Prügelei noch gelebt und er habe sie am Morgen in der gemeinsamen Wohnung tot gefunden.
Aber er hatte schon gegenüber der Polizei eingeräumt, die Leiche zerstückelt zu haben, um sie verschwinden zu lassen. Der Prozess wird am 19. Dezember fortgesetzt.
Der Fund der zerstückelten Leiche in einem Mehrfamilienhaus im Fritz-Dächert-Weg in Darmstadt-Eberstadt hatte im Januar großes Aufsehen erregt (TAG24 berichtete).
Der Prozess gegen den Deutsch-Mexikaner vor dem Landgericht Darmstadt begann am 22. Oktober (TAG24 berichtete).
Titelfoto: Keutz TV-News/Alexander Keutz, Skander Essadi