Callgirl (31) in Hotel erstochen: Der Täter hatte das Zimmer zuvor gemietet
Leipzig - Nach dem gewaltsamen Tod einer Frau im Leipziger Hotel "Adler" hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 42-Jährige Danny M. hatte das Hotelzimmer angemietet. Ein Richter erließ am Donnerstag Haftbefehl. Bei der Toten handelt es sich um eine 31-jährige Prostituierte.
"Der Mann hatte über booking.com ein Einzelzimmer gemietet", berichtete Marco Fahmy TAG24. Seit 20 Jahren betreibt der Ägypter das kleine Hotel am Auslauf der Eisenbahnstraße.
"So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte er geschockt. Am Dienstag sei der Gast samt Zimmerschlüssel verschwunden. Als das Housekeeping das Zimmer öffnete, habe dort plötzlich eine tote Frau gelegen, erzählte Fahmy. "Die hatten wir zuvor noch nie gesehen."
Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Opfer um eine 31-jährige Bulgarin. Die Frau soll in Leipzig als Prostituierte gearbeitet, auf einschlägigen Portalen ihre Dienste angeboten haben. Wie TAG24 vor Ort erfuhr, wurde sie erstochen. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten auf Anfrage keine Angaben zu den Todesumständen machen.
Da Danny M. das Zimmer mit seinem Klarnamen angemietet hatte, wussten die Ermittler schnell, nach wem sie suchen mussten.
Tatverdächtiger von Fahndern aufgespürt und verhaftet
Personenfahnder spürten den aus Sachsen-Anhalt stammenden Mann am Mittwochabend noch im Großraum Leipzig auf und nahmen ihn fest.
Zum genauen Ort und den Umständen der Festnahme wollten sich die Behörden nicht äußern.
Gegen den Beschuldigten sei Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig am späten Nachmittag mit.
Ob Danny M. das Callgirl gebucht hatte oder beide auf anderer Ebene miteinander verkehrten, ist den Ermittlern bislang nicht bekannt. In seinen Facebook-Postings hatte der Verdächtige noch Ende letzter Woche einer Malina mehrfach Liebesgrüße übermittelt und ihr einen Heiratsantrag gemacht. Ob es sich bei der Dame um das Opfer handelt, war bislang nicht zu verifizieren.
Recherchen im Rotlichtmilieu führten zu Hinweisen, wonach das "Adler" wohl öfter als amouröses Stundenhotel von Liebesdamen und ihren Freiern genutzt werde. Hotel-Chef Fahmy wies dies auf Nachfrage strikt zurück.
Titelfoto: Montage privat ; Alexander Bischoff