Berlinerin nach Hochzeit auf Philippinen ermordet: Kommen die Verdächtigen jetzt frei?
Berlin/Boracay (Philippinen) - Überraschende Wende: Im Fall der 23-jährigen Berlinerin Michaela M., die einem grausamen Verbrechen auf den Philippinen zum Opfer gefallen ist, gibt es neue Erkenntnisse.

Die sichergestellten DNA-Spuren passen nicht zu den beiden Hauptverdächtigen, wie "Daily Guardian" berichtete.
Polizeichef Jack Wanky bestätigte gegenüber der philippinischen Tageszeitung, dass auf der Leiche, die aufgrund von hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit schon angefangen hatte, zu verwesen, keine Sperma-Rückstände gefunden werden konnten.
Die einzigen DNA-Proben wurden unter den Fingernägeln der gebürtigen Slowakin sichergestellt und die würden nicht mit den beiden mutmaßlichen Tätern übereinstimmen, erklärte Wanky.
Es bestehe jedoch die Möglichkeit, dass die Proben zu einem dritten Mann (28) passen könnten, der ursprünglich als Kronzeuge gegen seine beiden Freunde ausgesagt hatte.
Aus diesem Grund wurde die Anklageerhebung vorläufig ausgesetzt. Man wolle weitere Zeugen suchen, um den Fall wasserdicht zu machen und eine Einstellung des Verfahrens zu verhindern, so der Polizeichef.
Hat der Kronzeuge gelogen? DNA-Spuren widerlegen angeblichen Tathergang

Michaela M. war Anfang März auf die Tropeninsel geflogen, um an der Hochzeit eines befreundeten Paares teilzunehmen. Da ihrem ägyptischen Freund das Visum verweigert wurde, musste sie allein ins Touristenparadies Boracay reisen.
Nach der Hochzeit verschwand sie in der Nacht zum 10. März plötzlich spurlos - kurz vor der Abreise nach Manila. Zwei Tage später wurde ihre Leiche in einer verlassenen Kapelle gefunden. Sie wurde vergewaltigt und ermordet.
Der Kronzeuge, der bei einer Drogenrazzia geschnappt wurde, sagte unter Eid aus, dass er die 23-Jährige gemeinsam mit seinen beiden Freunden vor ihrem Hotel abgefangen habe. Anschließend sollen sie mit ihr zu der Kapelle gegangen sein, wo die junge Frau versucht haben soll, zu fliehen.
Einer seiner Freunde habe daraufhin mehrfach mit einem Knüppel auf sie eingeschlagen, sodass sie das Bewusstsein verlor. Der 28-Jährige habe daraufhin den Tatort verlassen, während sich seine Begleiter an Michaela vergangen haben sollen.
Sollten die sichergestellten DNA-Spuren zu dem 28-Jährigen passen, würde sich seine Schilderung des Tathergangs als Lüge erweisen, zumindest was seine Beteiligung an dem Verbrechen angeht.
Titelfoto: Girlie Linao/dpa, gofundme (Bildmontage)