"Aus Gründen der Sicherheit": Killer-Zahnarzt wird nach Urteil verlegt

Kiel – Nach der Verurteilung zu einer lebenslangen Haftstrafe wegen dreier Morde wird ein Zahnarzt aus Westensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) wieder aus einer Haftanstalt in Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt.

Für den dreifachen Mord bekam der Zahnarzt die Höchststrafe.
Für den dreifachen Mord bekam der Zahnarzt die Höchststrafe.  © Frank Molter/dpa

"Aus Gründen der Sicherheit und Ordnung ist eine Überstellung in eine Justizvollzugsanstalt eines anderen Landes angezeigt", teilte das Landesjustizministerium in Kiel am Dienstag auf Anfrage mit. Demnach kommt der 48-Jährige wieder in die JVA Waldeck im Landkreis Rostock.

Dort war er nach Angaben seines Verteidigers Abdou Gabbar aus Sicherheitsgründen bereits vor dem Prozess monatelang untergebracht. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

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Während der Hauptverhandlung und nach dem Urteil befand sich der 48-Jährige laut dem Ministerium in der JVA Lübeck. "Die Überstellung erfolgt unabhängig davon, wann das Urteil zugestellt oder ein mögliches Revisionsverfahren abgeschlossen ist", hieß es.

Anwalt Gabbar kritisierte, die Verteidigung warte auf eine offizielle Mitteilung und Begründung der JVA Lübeck über die Gründe für die Verlegung. Man prüfe diese rechtlich und wolle wissen, "ob angesichts einer dort offenbar namentlich bekannten Bedrohung, ermittelt wird". Revision gegen das Urteil legte die Verteidigung bereits ein.

Der Zahnarzt war am Montag wegen heimtückischer Morde an seiner Ehefrau, deren neuem Bekannten und einem weiteren Mann im Mai 2021 verurteilt worden. Zudem stellte das Kieler Schwurgericht die besondere Schwere der Schuld fest. Damit wäre eine sonst bei lebenslanger Strafe übliche Freilassung nach 15 Jahren auf Bewährung auch bei guter Prognose nahezu unmöglich.

Laut Urteil erschoss der Mann seine Ehefrau und ihren neuen Bekannten in Dänischenhagen bei Kiel mit rund 50 Schuss aus einer Maschinenpistole sowie in Kiel einen weiteren Mann mit fünf Schüssen aus einer halbautomatischen Pistole.

Titelfoto: Frank Molter/dpa

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