Getötet und einbetoniert! Mörder uriniert erregt auf Annas Leiche: "Mensch, bist du geil!"
Gelsenkirchen/Krefeld - Fast drei Jahre fehlte von Anna S. (†35) aus Gelsenkirchen jede Spur. Die lebenslustige Frau, das steht nun fest, wurde von Michael S. ermordet, ihre Leiche geschändet und später einbetoniert. Diesen grausamen Fall beleuchtet eine neue Dokumentation.
Schon kurz vor der Jahrtausendwende wurde Annas späterer Mörder eine Tat nachgewiesen, ist in "Anna - Tödliche Liebe" (RTL+) zu sehen.
1998 lernte er die zu diesem Zeitpunkt noch verheiratete Arbeitskollegin Christine kennen und lieben. Aus dem gemeinsam geschlossenen Mietvertrag will sie ihn nach nur zwei Wochen streichen, erinnert sich die damalige Vermieterin Regine Reimann zurück.
Es kommt zur Trennung, Christine geht zurück zu ihrem Mann. Zwei Tage später, am 19. August 1998, versagen die Bremsen ihres Autos. Ihr Ex soll Wasser in die Bremsflüssigkeit gegeben haben.
Sieben Wochen danach wird sie getötet. Michael S. hat sich in die Wohnung geschlichen, sich bis auf die Unterhose entkleidet und versteckt.
Er überrascht Christine, knebelt sie, tötet sie mit 126 (!) Messerstichen. Ihr Mann findet seine blutüberströmte Frau nackt vor einem Fenster liegend mit durchtrennter Kehle.
Am 29. März 1999 wird S. jedoch nur wegen Totschlags zu elf Jahren Haft verurteilt. Im Alter von 36 Jahren folgt 2010 seine Entlassung.
"Anna - Tödliche Liebe": Erst Wohnungsbrand, dann verschwindet Anna S.
In Freiheit lernt er Anna kennen, führt mit ihr eine Beziehung, die aber ebenfalls zu kriseln beginnt.
Als auch die gelernte Kindergärtnerin den Schlussstrich zieht, wird am 20. September 2018 ihre Gelsenkirchener Wohnung in Brand gesetzt.
Sie vermutet schnell, dass ihr Ex Michael hinter der Brandstiftung steckt. Und erzählt ihrer Zwillingsschwester Edith und ihrem Schwager Dirk erst jetzt, dass er sie in letzter Zeit gestalkt habe.
Anna bricht den Kontakt zu S. ab. Drei Monate vor ihrem Verschwinden taucht er wieder auf, beteuert, er sei zum Zeitpunkt des Brandes arbeiten gewesen. Die leichtgläubige Frau vertraut ihm, das Ex-Paar nähert sich wieder an.
Um sie an sich zu binden, gaukelt er sogar den Tod seiner Mutter und des Stiefvaters vor. Diese Lüge wird später aufgedeckt. Sechs Tage vor ihrem Verschwinden will er sie wegen seiner angeblichen Suizidgefahr bei sich haben. Ebenfalls erfunden. Der Krankentransport, den er bestellt habe, kommt nicht. Weil er ihn gar nicht bestellt hat.
Am 23. Juni 2019 ist Anna - zu diesem Zeitpunkt offiziell Single - bei ihrer Schwester und dem Schwager zum Grillen eingeladen. "Ok komme gleich", schreibt sie Edith noch und auch, dass sie "nicht allein" und "grade glücklich" ist (Rechtschreibung aller Zitate übernommen). Das letzte Lebenszeichen.
Mehrere Anrufe bei der Frau verlaufen im Sande. Das Ehepaar geht zur nur 300 Meter entfernten Wohnung, dort passt ihr Ersatzschlüssel nicht mehr. Die Feuerwehr öffnet die Tür, aber Anna ist weg.
Michael S. schändete Annas Leiche auf verstörende Weise
Weil Michael S. schnell verdächtigt wird, folgen Wohnungsdurchsuchung und eine elftägige Observation - ergebnislos.
Mit einer Bekannten schreibt er nach den polizeilichen Ermittlungen und gibt sich unwissend über Annas Verbleib: "Ja ich sag dir eins ich bin so was von sauer auf sie." Sauer auf das, "was sie mir antut mit dem allen".
Sechs Tage nach dem Verschwinden findet die Polizei im Auto des Verdächtigen eine Baumarkt-Rechnung über Zement und große Plastiktüten.
Später werden auf seinem Rechner Leichenfotos von der erstochenen Christine und ein verstörendes Video von Anna in seiner Wohnung entdeckt.
"Sie war in einem halbnackten Zustand, der auch die Genitalien zeigte und insbesondere den Angeklagten, wie er auf diesen Leichnam urinierte, dabei in klarer Erregung sagte: 'Mensch, bist du geil", berichtet Christiane Theile, die Anwältin von Annas Familie.
Maximalstrafe für Annas Mörder! Hat er weitere Frauen getötet?
Am 15. Dezember 2020 wird S. wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, die besondere Schwere der Schuld festgestellt und anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet - die Maximalstrafe.
Bis heute ist unklar, ob er neben ihr und Christine weitere Frauen auf dem Gewissen hat. Unter seinem Bett wurden mehrere Handtaschen und Gürtel gefunden - Trophäen seiner Taten?
Auf Annas Leiche wird erst am 13. März 2022 bei der Entrümpelung des Krefelder Kellers der Mutter von S. gestoßen - hinter einer Beton-Zwischenwand. Diese, davon ist die Kripo überzeugt, hat bei den ersten Durchsuchungen noch nicht existiert.
Abschied von Anna wird am 16. April 2022 genommen. Es ist das traurige, aber insgesamt abschließende Ende einer Odyssee für ihre Familie.
Die dreiteilige Doku "Anna - Tödliche Liebe" seht Ihr ab sofort exklusiv im Stream bei RTL+.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Marcel Kusch, RTL/99pro media, Polizei