46 Deutsche in Frankreich getötet: Spezialisten finden Hinweise auf Massengrab
Meymac - Deutsche Spezialisten haben in Südwestfrankreich Hinweise auf ein Massengrab mit den sterblichen Überresten gefunden.
Sie sollen von 46 Wehrmachtsoldaten und einer der Kooperation verdächtigten Französin stammen, die dort 1944 erschossen wurden.
Wie der "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" am heutigen Mittwoch in Niesetal mitteilte, sind die Ausgrabungen für die zweite Augusthälfte geplant.
"Wir haben nach den Flächenuntersuchungen und Auswertungen der Daten des Georadars Hoffnungen, die sterblichen Überreste der Toten zu finden", sagte Arne Schrader, Abteilungsleiter Gräberdienst im Volksbund.
Die Experten hatten seit Ende Juni eine Fläche von etwa 3000 Quadratmetern untersucht. In einem Bereich von etwa 45 mal zehn Meter seien Bodenveränderungen entdeckt worden, die Grabstrukturen entsprechen könnten, hieß es nun.
Um dies zu überprüfen, wollen französische und deutsche Archäologen sowie Spezialisten dort gemeinsame Grabungen ausführen.
98-Jähriger hat Hinweis auf Massengräber gegeben
Auslöser der Suche in der Nähe des Ortes Meymac ist ein Bericht des ehemaligen Widerstandskämpfers Edmond Réveil (98) aus Meymac, der am Lebensabend sein Gewissen erleichtern wollte. Er hatte kürzlich erstmals öffentlich über die Massenerschießung der gefangenen deutschen Wehrmachtssoldaten berichtet.
Ende der 1960er-Jahre hatte es bereits eine erste Grabung gegeben, bei der die Überreste von elf Menschen geborgen wurden. Diese Grabungen wurden auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters nicht fortgesetzt. Die Spezialisten gehen davon aus, dass noch die Überreste von 35 Menschen zu finden sind.
Titelfoto: Pascal Lachenaud/AFP/dpa