"Auf dem Weg in die endgültige Entlassung": Inzest-Täter Josef Fritzl nach Anhörung "sehr dankbar"

Krems an der Donau (Österreich) - Nach Spekulationen über eine mögliche Freilassung von Inzest-Täter Josef Fritzl (89) ist am Dienstag noch keine Entscheidung über eine Verlegung gefallen.

Josef Fritzl (89) hofft auf eine vorzeitige Entlassung aus der Haft.
Josef Fritzl (89) hofft auf eine vorzeitige Entlassung aus der Haft.  © Helmut Fohringer / POOL / AFP

"Ich freue mich auf draußen", sagte der als "Monster von Amstetten" bekannt gewordene Fritzl bei seiner jüngsten Anhörung, wie die Kronen Zeitung berichtet.

Eineinhalb Stunden dauerte die Verhandlung in der Justizanstalt Krems-Stein, in der über Fritzls mögliche Verlegung vom Maßnahmen- in den Normalvollzug diskutiert wurde.

Fritzls Anwältin Astrid Wagner rückte die stark fortschreitende Demenzerkrankung des 89-Jährigen in den Vordergrund und argumentierte, er sei "nicht mehr fähig, anderen Leid anzutun".

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Mediziner Wolfgang Denk hingegen sah dies völlig anders. Fritzl sei "körperlich topfit" und es bestehe aufgrund seines guten Gesundheitszustandes die Gefahr, dass er auch in Zukunft noch schwere Verbrechen begehen könne.

Auch der Inzest-Täter selbst kam zu Wort. "Ich bin sehr dankbar und freue mich schon auf draußen. Ich werde dann auf einen kleinen Bauernhof ziehen und dort Ziegen züchten", sagte Fritzl, der auf eine Freilassung hofft.

Anwältin von Inzest-Täter Josef Fritzl will Antrag auf Freilassung stellen

Fritzl sitzt seit seiner Verurteilung in der niederösterreichischen Justizanstalt Krems-Stein.
Fritzl sitzt seit seiner Verurteilung in der niederösterreichischen Justizanstalt Krems-Stein.  © JOE KLAMAR / AFP

Die Entscheidung darüber, wo das "Monster von Amstetten" den Rest seines Lebens verbringen soll, soll in den kommenden Tagen gefällt werden und schriftlich bekanntgegeben werden.

"Ich gehe davon aus, dass er demnächst in den Normalvollzug verlegt wird", so Verteidigerin Wagner. Danach will die Anwältin bei der Justiz einen Antrag auf Freilassung stellen: "Damit er in einem Pflegeheim untergebracht wird."

Der Elektroingenieur hatte seine damals 18-jährige Tochter im August 1984 in den Keller gelockt und sie in einen Raum eingesperrt. Durch unzählige Vergewaltigungen zeugte er sieben Kinder, eines starb drei Tage nach der Geburt.

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Erst, als das älteste der Kinder mit 19 Jahren schwer erkrankte und ins Krankenhaus musste, flog der Inzest-Skandal im April 2008 auf.

Josef Fritzl musste sich daraufhin wegen Mordes durch Unterlassung, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung, schwerer Nötigung und Blutschande vor Gericht verantworten. Er erhielt eine lebenslange Haftstrafe.

Titelfoto: Joe Klamar / AFP, Helmut Fohringer / POOL / AFP

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