Verurteilter Inzest-Täter Josef Fritzl: "Ich möchte meine Familie wiedersehen"

Krems an der Donau - 24 Jahre lang hielt er seine Tochter im Keller gefangen, zeugte durch Vergewaltigungen sieben Kinder mit ihr. Nun hat sich der österreichische Straftäter Josef Fritzl (87) in einem Interview zu Wort gemeldet.

Trotz der enormen Schwere der Tat ist Josef Fritzl (87) davon überzeugt, dass seine Familie ihm verzeihen wird.
Trotz der enormen Schwere der Tat ist Josef Fritzl (87) davon überzeugt, dass seine Familie ihm verzeihen wird.  © Helmut Fohringer / POOL / AFP, epa apa Jaeger Pool/epa/APA/dpa

Im Exklusiv-Gespräch mit der britischen "Sun" sprach Fritzl über sein Leben im Knast und seine Vorstellungen für die Zukunft.

"Ich möchte 130 Jahre alt werden - das ist mein Plan", sagte der 87-Jährige und zeigte sich davon überzeugt, eines Tages wieder auf freiem Fuß zu sein.

"Ich habe nie Angst vorm Sterben gehabt, aber ich möchte eines Tages die Freiheit erleben", so Fritzl. "Ich glaube fest daran, dass ich meine Familie wiedersehen werde."

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Ebenso äußerte der Österreicher die bizarre Hoffnung, sich mit seiner Tochter Elisabeth (57) versöhnen zu können.

Der Elektroingenieur hatte seine damals 18-jährige Tochter im August 1984 in den Keller gelockt und sie in einen Raum eingesperrt. Durch mehrfachen inzestuösen Missbrauch zeugte er sieben Kinder. Eines von ihnen starb drei Tage nach der Geburt.

Erst, als das älteste der Kinder mit 19 Jahren schwer erkrankte und ins Krankenhaus musste, flog der Inzest-Skandal im April 2008 auf.

Inzest-Täter Josef Fritzl ist in psychiatrischer Hochsicherheitsanstalt untergebracht

Das Haus in Amstetten, in dem Josef Fritzl seine Tochter 24 Jahre im Keller wie eine Sklavin gefangen hielt (Archivfoto vom 9. März 2009).
Das Haus in Amstetten, in dem Josef Fritzl seine Tochter 24 Jahre im Keller wie eine Sklavin gefangen hielt (Archivfoto vom 9. März 2009).  © Christian Fürst/dpa

Josef Fritzl musste sich wegen Mordes durch Unterlassung, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung, schwerer Nötigung und Blutschande vor Gericht verantworten. Er erhielt eine lebenslange Haftstrafe.

Zu seinem Alltag in der Justizanstalt Stein (Krems an der Donau) erklärte er: "Ich beginne jeden Tag mit einem Kaffee. Den brauche ich, um richtig wach zu werden, dann folgt schnell eine Tasse heißer Kakao."

Sein Frühstück bestehe meist aus Tee, drei Eiern, einem Stück Toast mit Schinken und einem Wurst-Käse-Aufstrich. "Außerdem achte ich darauf, Vitamin-C-Tabletten, Magnesium und Zink zu nehmen", so Fritzl.

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"Ich habe kürzlich gelesen, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass ein Mensch 150 Jahre alt werden kann, wenn er sich gut ernährt und bewegt." Um seine Ziel-Lebenszeit von 130 Jahren erreichen zu können, achte er daher auch auf ausreichend Yoga und Fitness.

Das "Monster von Amstetten", wie Josef Fritzl auch genannt wird, befindet sich nach wie vor im Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Straftäter.

Titelfoto: Christian Fürst/dpa, Helmut Fohringer / POOL / AFP

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