Schrecklich: Hat ein Mann vor Jahren zwei Jungen (12, 13) entführt und vergewaltigt?
Ulm - Ein inzwischen 36-Jähriger soll vor Jahren zwei Jungen entführt und vergewaltigt haben.
Wie die Ulmer Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilt, konnte in zwei Entführungsfällen aus den Jahren 2006 und 2007 ein Ermittlungserfolg vermeldet werden.
Dem Mann aus dem Kreis Göppingen wird demnach vorgeworfen, am 11. November 2006 in den späten Abendstunden einen damals 13 Jahre alten Jungen in Ulm-Lehr in sein Auto gestoßen und zu einem abgelegenen Feldweg bei Ulm-Jungingen gefahren zu haben.
"Noch im Fahrzeug soll der Mann dem Kind dessen Handy abgenommen haben. Anschließend soll er das gefesselte Kind schwer sexuell missbraucht haben, um es sodann an einem Waldparkplatz in der Nähe von Holzkirch aus dem Auto aussteigen zu lassen", heißt es weiter.
Ein Jahr später dann der nächste Missbrauch. Der 36-Jährige soll in den Abendstunden des 18. Dezember 2007 einen 12 Jahre alten Jungen in Heidenheim gewaltsam in seinen Wagen verfrachtet und entführt haben.
"Auch diesen Jungen soll er zu einem abgelegenen Waldparkplatz gebracht, dort gefesselt und schwer sexuell missbraucht haben", schreiben die Strafverfolger.
Ermittler fanden zahlreiche Kinderpornos
Doch damit noch nicht genug. "Darüber hinaus wird dem Mann zur Last gelegt, im Jahr 2018 über eine Internettauschbörse kinderpornografische Bilder und Videos angeboten zu haben."
Wegen dieses Verdachts wurde seine Wohnung im Sommer 2018 und im Spätherbst durchsucht. Dabei fanden die Ermittler "zahlreiches pornografisches Bild- und Videomaterial".
Bei der Auswertung dieser Dateien sowie der weiteren bei ihm aufgefundenen Beweismittel ergab sich der Verdacht, dass der Angeschuldigte für die bislang ungeklärten Taten aus den Jahren 2006 und 2007 verantwortlich sein könne.
Die Fälle waren damals auch in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" Thema. Der Mann räumte die Taten inzwischen ein. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
Nun hat die Staatsanwaltschaft gegen den 36-Jährigen wegen des Vorwurfs der besonders schweren Vergewaltigung in zwei Fällen, des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und erpresserisches Menschenraubs sowie der Verbreitung und des Besitzes kinderpornografischer Schriften Anklage am Landgericht Ulm erhoben.
"Das Gesetz sieht dafür jeweils einen Strafrahmen zwischen fünf und 15 Jahren Freiheitsstrafe vor", heißt es abschließend.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa